Wie steigern Onlinehändler ihren Umsatz mit Dynamic Pricing?

Ein Produkt, ein Preis auf allen Plattformen? Das gilt im eCommerce schon lange nicht mehr. Dank variabler Preisgestaltung, sogenanntes Dynamic Pricing, können Onlinehändlerinnen und Onlinehändler ihren Umsatz steigern. Wie auch Sie diese Maßnahme für Ihren Onlineshop nutzen, verraten wir hier.

Was ist Dynamic Pricing?

Bei dieser Preisstrategie passen Unternehmen ihre Preise an den aktuellen Markbedarf an. Dafür berücksichtigen sie verschiedene Faktoren:

Aus diesen Informationen setzt sich ein individueller Preis für Ihre Kundschaft zusammen.

 

Ist Dynamic Pricing erlaubt?

Dynamic Pricing ist grundsätzlich erlaubt – die Preisangabenverordnung legt nicht fest, dass preise überall gleich sein müssen. Wichtig ist, dass sich die Preisgestaltung an die Vorgaben des allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes hält. Sie dürfen niemanden aufgrund von Rasse, Herkunft Geschlecht oder Alter diskriminieren. Zudem müssen die Preise in den Preissuchmaschinen denen in Ihrem Shop entsprechen. Anderenfalls riskieren Sie einen Wettbewerbsverstoß.

Welche Faktoren spielen beim Dynamic Pricing eine Rolle?

Abhängig von der verfolgten Preisstrategie, können Sie Dynamic Pricing unterschiedlich einsetzen. Im besten Fall können Sie Ihre Kundschaft gut einschätzen: Sie wissen, wo deren Schmerzgrenze liegt und welchen Preis Sie maximal verlangen dürfen. Folgende Punkte spielen dabei eine Rolle.

Zeitliche und saisonale Faktoren

In vielen Branchen variieren die Preise zeitlich. Gerade in der Vorweihnachtszeit ändern Onlinehändlerinnen und -händler die Beträge für ein Produkt regelmäßig. Auch große Ereignisse spielen eine Rolle: Das Trikot der deutschen Nationalmannschaft ist vor Beginn der WM beispielsweise deutlich teurer als sonst.

Endgerät der Käuferinnen und Käufer

Das verwendete Endgerät ermöglicht Aussagen über die Kaufkraft des Users. So suggeriert ein iPad etwa ein höheres Budget als ein Tablet von Samsung. So erhalten Apple-Nutzerinnen und -Nutzer gegebenenfalls den höheren Kaufpreis.

Kundenstandort

Für einen Kunden aus einem ländlichen Gebiet in Mecklenburg-Vorpommern errechnet der Algorithmus eine geringere Kaufkraft, als für einen User aus der besten Wohnlage in München.

Bisheriges Kaufverhalten

Kauft jemand jeden Monat für mehrere Tausend Euro ein, sorgt das Dynamic Pricing wahrscheinlich für einen höheren Preis. Wer nur günstige Artikel in den Warenkorb legt, bekommt einen günstigeren Preis ausgespielt.

Welche Vorteile hat Dynamic Pricing für Onlinehändlerinnen und Onlinehändler?

Dynamic Pricing verfolgt zwei grundlegende Ziele:

Mit einer guten Dynamic Pricing Software können Sie Ihre Preise an saisonale Gegebenheiten anpassen. Zudem gewährleisten Sie so einen Echtzeit-Vergleich mit dem Wettbewerb. Senkt die Konkurrenz die Preise, zieht die Software automatisch nach.

So bleiben Sie nie hinter Ihren Konkurrentinnen und Konkurrenten zurück. Auch beim Warenbestand kann ein Dynamic Pricing System Sie unterstützen. Geht einer anderen Anbieterin oder einem anderen Anbieter ein Produkt aus, können Sie es selbst etwas teurer anbieten – das System registriert diese Entwicklung und reagiert entsprechend.

Wie beeinflusst Big Data das Dynamic Pricing?

Beim Dynamic Pricing werden Daten gesammelt, Faktoren berücksichtigt und im Anschluss Preisänderungen vorgenommen. Dank größerer Rechenzentren und Cloud Computing ändert sich dieses Vorgehen.

Die Tools sammeln und werten Daten aus bisherigen Verkäufen sowie Umsatzverläufen aus. Mittel Machine Learning erweitert sich das System selbst. Das entstandene Datenmodell kann den passenden Preis „vorhersagen“.

Wer bietet Dynamic Pricing Software an?

Es gibt verschiedene Angebote für Dynamic Pricing Software. Wir haben zwei von ihnen recherchiert:

IBM

Mit IBM Dynamic Pricing können Sie dynamische Preisstrategien in Echtzeit erstellen und optimieren. Dank einer Testversion können Sie in Ruhe ausprobieren, ob das System zu Ihrem Business passt.

Pricemonitor

Den Pricemonitor von patagona können Sie über Plugins an Ihr Shopsystem anbinden. Mit diesem Tool vergleichen Sie Preise von über 50 Portalen. Zusätzlich setzen Sie im Anschluss verschiedene Preisstrategien um.

Die errechneten Beträge richten sich nach der Anzahl Ihrer Portale und Artikel. Auch hier können Sie beim Anbieter eine Testphase vereinbaren, um den Funktionsumfang kennenzulernen.

Dynamic Pricing ist die passende Strategie für ein Umfeld, das sich ständig verändert. Auf diese Weise bleiben Sie nicht hinter der Konkurrenz zurück und bieten Ihrer Kundschaft die passenden Preise für Ihre Produkte.