Eine Branche demontiert sich selbst – der Abmahnwahnsinn im Online-Handel

Abmahnungen, Wettbewerbsdruck, Gerichtsverhandlungen – die aktuelle Abmahnstudie des Händlerbundes zeichnet ein düsteres Bild für den Online-Handel. Seit 2015 erhöht sich die Zahl der Online-Händler, die eine teure Abmahnung erhalten haben, stetig von 20 auf inzwischen 28 Prozent! Anstatt innerhalb der Branche zusammenzuhalten, ist es normal geworden, Mitbewerber wegen Kleinigkeiten abzumahnen. Hier gibt es die beunruhigenden Zahlen aus der Studie…

Abmahnungen und Druck im Online-Handel nehmen zu

Der deutsche Online-Handel wächst und damit auch die Probleme. Die aktuelle Abmahnstudie des Händlerbundes verdeutlicht, dass Abmahnungen und Konkurrenzkampf den Händlern das Leben schwer machen. Jeder dritte befragte Online-Händler wurde im letzten Jahr abgemahnt. 13 Prozent erhielten sogar drei oder mehr Abmahnungen. Mit 84 Prozent bestätigen fast alle Befragten, dass sich der Wettbewerbsdruck innerhalb der Branche verstärkt hat.

„Die Zunahme der Abmahnungen ist erschreckend. Die Ergebnisse der Abmahnstudie zeigen, dass der Konkurrenzkampf so hart ist wie noch nie“, so Andreas Arlt, Vorstand des Händlerbundes.

Abmahnungen landen häufig vor Gericht

Meist sind es Wettbewerber, die wegen geringer Rechtsverletzungen Abmahnungen verschicken und so ihren Konkurrenten das Business vermiesen wollen. Abmahngrund Nummer 1 sind Verstöße gegen das Wettbewerbsrecht, zum Beispiel ein fehlerhaftes Impressum, intransparente Preisangaben oder unlautere Werbung. Das deckt sich auch mit den Erfahrungen, die wir in der exali.de Schadenspraxis machen. In keiner anderen Branche, für die wir Versicherungsschutz bieten, kommt es so häufig zu wettbewerbsrechtlichen Abmahnungen. Mit der DSGVO (Datenschutzgrundverordnung), die am 25. Mai in Kraft tritt, wird es erwartungsgemäß noch mehr Gründe für Abmahnungen geben. Zunehmend landen die Fälle auch vor Gericht: Die Anzahl der Abmahnungen, die am Ende ein Gericht entscheiden muss, haben sich mit 20 Prozent verdreifacht. Ein typischer Fall von „Zweck verfehlt“: Denn eigentlich sollten Abmahnungen die Gerichte entlasten…

Teure Abmahnungen: 12 Prozent zahlen mehr als 2.000 Euro

Ein Gerichtsverfahren ist für Online-Händler die teuerste Variante, auf eine Abmahnung zu reagieren. Die häufigste Lösung war und ist die Unterlassungserklärung, die im letzten Jahr 55 Prozent der Befragten unterschrieben haben (2016 waren es noch 48 Prozent).

Abmahnungen sind für Online-Händler eine teure Angelegenheit, auch das belegen die Zahlen. 12 Prozent der befragten Händler mussten für eine Abmahnung mehr als 2.000 Euro bezahlen. 43 Prozent kamen mit bis zu 500 Euro glimpflicher davon. 31 Prozent lagen im Bereich zwischen 500 und 2.000 Euro.

Infografik: Ergebnisse der Abmahnstudie

Hier gibt es alle Ergebnisse der Studie in der Infografik:

Quelle: Händlerbund

Online-Händler schließt euch zusammen!

Um das große Problem der Abmahnungen im eCommerce einzudämmen, fordert der Händlerbund seit langem ein stärkeres Miteinander innerhalb der Branche. Anstatt sich gegenseitig wegen Kleinigkeiten abzumahnen, sollten sich Online-Händler zusammenschließen und versuchen, sich erst einmal gütlich zu einigen. Mit dem Ziel eines fairen Wettbewerbs hat der Händlerbund daher die Initiative „FairCommerce – gegen Abmahnmissbrauch“ ins Leben gerufen, der sich bereits 50.000 Online-Shops angeschlossen haben.

Rechtzeitig an gute Absicherung denken

Damit Sie als Online-Händler den nächsten Abmahnwellen einigermaßen gelassen entgegenblicken können, sollten Sie rechtzeitig auf die richtige Absicherung setzen. Die Webshop-Versicherung über exali.de bietet optimalen Schutz bei Abmahnungen, beispielsweise wegen Verstößen gegen das Wettbewerbsrecht. In diesem Fall prüft die Versicherung zunächst auf eigene Kosten, ob die Abmahnung gerechtfertigt ist und übernimmt im Ernstfall eine teure Schadenersatzzahlung. Bei exali.de gibt es kein Callcenter und keine Warteschleifen. Sie haben jederzeit Ihren persönlichen Ansprechpartner.