Amazon fordert Haftpflichtversicherung: Was Händler:innen jetzt wissen müssen

In den USA gibt es sie bereits, Amazon will sie auch in anderen Ländern einführen: Die zusätzliche Haftpflichtversicherung, die Verkäufer:innen des Online-Marktplatzes nun nachweisen müssen. Alles zu den Hintergründen der neuen Regelung und was Sie als Händler:in beachten müssen, haben wir in diesem Artikel für Sie zusammengefasst.

Haftpflichtversicherung für Produktschäden

Aktuell müssen Amazon-Händler:innen in den USA eine Haftpflichtversicherung abschließen. Hintergrund dafür ist das Thema Schadenersatz. Bisher mussten sich Käufer:innen im Falle eines defekten Produktes direkt an die jeweiligen Verkäufer:innen wenden. Seit Juni 2021 gibt es nun den neu gegründeten Amazon Insurance Accelerator. Darüber können aktuell nur in den USA Händler:innen eine spezielle Haftpflichtversicherung für Produktschäden abschließen.

Ist eine solche Versicherung abgeschlossen, übernimmt Amazon Schäden bis zu einer Höhe von 1.000 US-Dollar (etwa 851 Euro) selbst, ohne die Händler:innen in Haftung zu nehmen. Verkäufer:innen außerhalb der USA, die ihre Produkte über Amazon.com verkaufen, können aktuell den Amazon Insurance Accelerator nicht nutzen und müssen für eventuelle Produktschäden nach wie vor selbst haften.

Die Haftpflicht für Verkäufer:innen auf Amazon.com

Seit September 2021 ist der Abschluss beziehungsweise Nachweis einer solchen Haftpflichtversicherung in den USA für alle Händlerkontos verpflichtend, die innerhalb von drei aufeinander folgenden Monaten mehr als 10.000 US-Dollar Umsatz generiert haben. Amazon gibt den Verkäuferinnen und Verkäufern hier sehr genau vor, welche Punkte die Police umfassen muss:

Wer das Umsatzkriterium erfüllt, wird von Amazon aufgefordert, innerhalb von 30 Tagen nach Erhalt der Nachricht einen Nachweis über eine Haftpflichtversicherung vorzulegen. Aktuell gilt die neue Regelung nur für Amazon.com, Medienberichten zu Folge will der Versandriese sie aber auch auf andere Länder ausweiten. Händler:innen, die ihre Produkte über Amazon in den USA verkaufen, benötigen die Haftpflichtversicherung ebenfalls schon jetzt, sofern sie das Umsatzkriterium erfüllen.

Hinweis:

Für traditionelle Versicherer in Europa (insbesondere in Deutschland, Österreich und der Schweiz) stellen die von Amazon geforderten Kriterien durchaus eine Hürde dar, da die Versicherer diese nicht ohne weiteres erfüllen können. Insbesondere die „Additional Insured Klausel“ sowie die direkten USA-Umsätze bieten viele Gesellschaften in ihrer Deckung erst gar nicht an. Wie Webshop-Versicherung von exali kann jedoch ohne Probleme um die von Amazon geforderten Punkte erweitert werden.

Welche Möglichkeiten haben Amazon-Verkäufer:innen bereits jetzt?

Das Problem für Händler:innen aus Europa, die ihre Produkte auch in den USA verkaufen: Die Versicherungen, die über den Amazon Insurance Accelerator angeboten werden, benötigen einen Geschäftssitz in den USA. Ob sich dies ändert, wenn Amazon die Anforderung auch auf Europa ausweitet, ist aktuell noch ungewiss.

exali Tipp:

Bei der Webshop-Versicherung über exali.de haben Sie aber bereits jetzt die Möglichkeit, Ihre bestehende Police um die von Amazon verlangten Punkte zu erweitern. Voraussetzung ist ein Geschäftssitz in Deutschland, Österreich oder der Schweiz von dem aus Sie Ihre Produkte über Amazon.com verkaufen. Sollte Amazon später die Haftpflicht-Anforderung auf Europa ausweiten, sind Sie so bereits abgesichert.

Teil der von Amazon geforderten Haftpflichtversicherung ist eine erweiterte Produkthaftpflichtversicherung. Für weitere Details können Sie sich gerne an unsere Kundenbetreuer:innen wenden. Sie erreichen diese Montag bis Freitag von 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr telefonisch unter der  +49 (0) 821 80 99 46-0 oder per E-Mail unter info@exali.de.

Warum ist eine Berufshaftpflicht für Amazon-Händler:innen sinnvoll?

Egal ob Amazon, eBay, Etsy oder ein anderer Online-Marktplatz: Für Händler:innen besteht hier ebenso, wie beim Verkauf der Produkte über einen eigenen Onlineshop das Risiko für Abmahnungen, Schadenersatzforderungen oder Cybercrime. Gerade im Bereich eCommerce besteht eine regelrechte Abmahnindustrie, die vor allem durch Abmahnverbände wie den Ido vorangetrieben wird. Zu den häufigsten Risiken bei Rechtsverletzungen zählen etwa:

Tipp:

Seit Dezember 2020 gibt es ein Gesetz gegen den Abmahnmissbrauch. Was es bringt und wie Sie gegen unberechtigte Abmahnungen vorgehen können, haben wir im Artikel „Bringt das Gesetz gegen den Abmahnmissbrauch etwas?“ für Sie zusammengefasst.

Sie sehen also, eine Berufshaftpflicht, die sowohl Vermögens-, als auch Sach- und Personenschäden abdeckt, ist auch für Verkäufer:innen auf Online-Marktplätzen sinnvoll. Eine zusätzliche Produkthaftpflichtversicherung bietet Ihnen außerdem Schutz bei Schadenersatzforderungen von Kundinnen und Kunden.

Bestens abgesichert mit der exali Webshop-Haftpflichtversicherung

Die Webshop-Versicherung über exali bietet Ihnen Schutz bei Abmahnungen und Rechtsverletzungen und kann zudem mit einer frei wählbaren Produkthaftpflichtversicherung kombiniert werden. Darüber hinaus kann Ihre Berufshaftpflichtversicherung auch so angepasst werden, dass sich der Zusatz, den Amazon.com aktuell von Verkäufer:innen in den USA verlangt, mitversichern lässt.

Für weitere Informationen hierzu kontaktieren Sie am besten unser Kundenservice-Team unter der Telefonnummer +49 (0) 821 / 80 99 46 – 0 (erreichbar Montag bis Freitag 09:00 Uhr bis 18:00 Uhr) oder über das Kontaktformular.