Mega IT-Panne: Millionen Bankkunden kommen nicht an ihr Geld

Einen typischen Fall von „zu früh gefreut“ gab es kürzlich bei der britischen Bank TSB. Während die Mitarbeiter mit Sekt auf den gelungenen Umzug von Kundendaten auf ein neues IT-System anstießen, nahm ein Desaster ungeahnten Ausmaßes seinen Lauf. Die Probleme sind mittlerweile so groß, dass die britische Bank tief in der Krise steckt. Was da schief gegangen ist? Den ganzen Fall gibt es hier zum Nachlesen… 

Datenbank-Umzug wird zum IT-Super-GAU

Wie viele Probleme begann alles ganz harmlos: Die britische Bank TSB gehört seit 2015 zur spanischen Bank Sabadell – und auf deren IT-System sollten rund 5 Millionen Kundendaten übertragen werden. Die Umstellung sollte pro Jahr 100 Millionen Pfund einsparen. Und zunächst sah alles ganz gut aus. Es habe alles gut geklappt, vermeldeten die IT-Experten der Bank. Doch dann wurde schnell klar: Die Die Umstellung ist ein einziges Desaster!

Unzählige Kunden konnten plötzlich online nicht mehr auf ihre Konten zugreifen, manche hatten zu viel, andere zu wenig Geld auf ihrem Konto, Unternehmen konnten Löhne nicht überweisen und auch die internen Systeme in den Bankfilialen brachen vorübergehend zusammen. Bei einem Kunden waren Abo-Zahlungen für das Jahr 2099 abgebucht worden, bei anderen wurden die Schuldenstände verdoppelt. Kurz gesagt: Ein absolutes Chaos!

Kunden haben Zugriff auf fremde Konten

Und es kam noch schlimmer: Kunden konnten fremde Konten einsehen und sogar Geld überweisen! Ein Kunde berichtete der BBC, dass er drei andere Konten – darunter ein Sparkonto mit 35.000 Pfund und ein Unternehmenskonto – einsehen konnte, einschließlich aller für eine Überweisung notwendigen Daten! Fast zwei Millionen Kunden sind nach Angabe britischer Medien von dem IT-Desaster betroffen.

Imageschaden und Strafzahlungen

Mehrmals hatte die Bank zwischenzeitlich beteuert, die Probleme seien behoben. Doch jedes Mal wurden weitere Zwischenfälle gemeldet und das Internetbanking lief tagelang nur mit halber Kapazität. Auch 15 Tage nach der Umstellung gibt es immer noch Beschwerden. Wie lange es dauern wird, bis alles wieder ordnungsgemäß funktioniert, ist noch nicht absehbar. Aber auch, wenn die Probleme behoben sind, der Imageschaden für die Bank wird wohl nicht so schnell einzudämmen sein. Statt der erhofften Einsparung drohen TSB nun Straf- und Kompensationszahlungen in Millionenhöhe.

IT-Probleme bei Banken: Keine Ausnahme

Auch wenn solch ein Desaster die Ausnahme ist – Probleme bei der Datenverarbeitung in Banken sind es nicht. Viele Banken kämpfen mit IT-Problemen und Experten warnen die Branche seit langem, mehr Geld in ihre IT-Systeme zu stecken. Vor Kurzem überwies beispielsweise die Deutsche Bank versehentlich 28 Milliarden Euro auf ein Verrechnungskonto. Auch wenn das Geld die Bank nicht verlassen hat, weil es auf ein eigenes Konto bei Eurex überwiesen wurde, hat die Panne doch gezeigt, dass die Sicherheitsmechanismen der Bank nicht funktionierten. Denn nach einer früheren Überweisungspanne hatte die Bank eine Sicherheitssoftware installiert, die die falsche Überweisung hätte verhindern müssen. Auch die Comdirect-Bank hatte bereits Probleme mit ihrer Software: Dort landeten die Kunden nach dem Login im Onlinebanking auf falschen Konten.

IT-Mega-Panne: Wer ist schuld?

Wer im Fall von TSB für das Fiasko verantwortlich ist und wo genau der Fehler lag, ist (noch) nicht bekannt. Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet indes, dass zwei Auftragnehmer, die für das Computersystem der Bank verantwortlich waren, mangelhaftem und übereiltem Testen die Schuld an dem Desaster geben. Wer auch immer am Ende dafür verantwortlich ist, muss mit einer hohen Schadenersatzforderung von TSB rechnen.

Für IT-Unternehmer oder auch Freelancer könnte ein solcher Fehler den beruflichen und privaten Ruin bedeuten. Sorgt ein IT-Dienstleister durch einen Fehler in seiner Arbeit dafür, dass Systeme beim Kunden ausfallen, Kundendaten verschwinden oder es einen Datenskandal gibt, ist er verpflichtet, dem Auftraggeber den entstandenen Schaden zu ersetzen. Und je nach Größe des verursachten Problems kann dieser Schaden in die Hunderttausende oder sogar Millionen gehen.

ITler, denkt an die richtige Absicherung!

Deshalb sollten IT-Experten sind dringend um eine zeitgemäße Absicherung kümmern. Die IT-Haftpflicht über exali.de sichert Sie umfassend bei Schadenersatzansprüchen Dritter ab. Im Ernstfall klärt der Versicherer auf eigene Kosten, ob die Forderungen begründet sind und übernimmt eine berechtigte Schadenersatzzahlung. Im Online-Tarif sind das immerhin bis zu 2,5 Mio. Euro pro Schadenfall. Individuell können Sie sogar noch höhere Schadensummen absichern. Bei exali.de gibt es kein Callcenter und keine Warteschleifen. Bei Fragen rund um die richtige Absicherung und natürlich auch im Schadenfall ist Ihr persönlicher Ansprechpartner jederzeit für Sie da.   

 

© Ines Rietzler – exali AG