Werbeagentur: Vom eigenen Business in den Ruin getrieben?

Große Kunden, die große Aufträge bringen, sind für Werbeagenturen eigentlich ein wahrer Segen. Doch wenn der Agentur bei Großkunden ein Fehler unterläuft, sind auch die Folgen oft verheerend. Erst winkt die große Kohle und dann der große Alptraum! Ein Fall aus Großbritannien zeigt, wie schnell ein Versehen bei einem Auftrag existenzbedrohende Formen annehmen kann.

Was im Agentur-Business schiefgehen kann, zeigt der Werbe-Super-GAU, den der Mobilfunkkonzern O2 gerade in Großbritannien erlebt. Als besonderes Geschenk hatten Firmenkunden von O2 einen Stift mit integrierten USB-Stick geschenkt bekommen. Zuerst war die Freude sicherlich groß, doch das böse Erwachen folgte nur kurze Zeit später. Der USB-Speicher war mit einem Virus infiziert, der speziell Windows-Computer befällt. 

Werbepanne verärgert Kunden

O2 informierte alle Geschäftskunden per Email und warnte vor der Verwendung des USB-Stifts, wie The Register schreibt. In der Nachricht offenbarte sich schließlich das ganze hässliche Ausmaß des Problems.

Es handelt sich um einen Virus, der von Virenscanner nicht erkannt wird, sollten diese nicht auf dem aktuellsten Stand sein. Hinzu kommt, dass der Virus neue Programme und aktualisierte Versionen von sich selbst auf dem System des Kunden installieren und Eindringlingen dadurch Remote-Zugriff auf den Computer ermöglichen kann.

Inzwischen sind alle Kunden, die den Virus-Stift erhalten haben, informiert und O2 hat ein Expertenteam eingerichtet, das bei Problemen durch den Virus helfen soll.

Wer kommt für den Schaden auf?

Eigentlich sollten gerade Businesskunden wissen, dass geschenkte USB-Sticks an Firmencomputern nichts zu suchen haben, doch diese eiserne Regel halten viele Menschen im Business nicht immer ein. Deshalb dürfte der Zwischenfall für den Telekommunikationsriesen mehr als ärgerlich sein. Doch in einem solchen Fall ist nicht nur der Endkunde der Leidtragende. Wie ein Dominoeffekt wird der entstandene Schaden immer weitergereicht. Vom Endkunden an den Mobilfunkanbieter und vom Mobilfunkanbieter zum Beispiel an die Werbeagentur, die die USB-Stifte designt hat.

Wenn die Full-Service-Agentur an ihre Grenzen stößt

Viele Werbeagenturen bieten ihren Kunden einen Rundum-Service, vom Design der Werbemittel, über die Beschaffung, bis hin zum Druck. Und genau hier liegt das Risiko für alle Selbständigen oder Agenturen, die Werbemittel designen. Denn der Kunde wird die Agentur für fehlerhafte Produkte –wie den infizierten USB-Stift – in Haftung nehmen.

Nun könnte argumentiert werden, dass die Agentur für den infizierten Stick ihrerseits wiederum den Hersteller in Haftung nehmen kann, doch hier ist die Theorie deutlich einfacher als die Praxis. Will heißen: Der Selbständige oder die Agentur sind oft das schwächste Glied in der Kette, dass sich gegen Unternehmens-Anwälte behaupten muss. Der Kunde will Schadenersatz und der Hersteller, z.B. aus Asien, ist rechtlich so gut wie gar nicht zu belangen. Am Ende muss die Agentur tausende Euro Schadenersatz bezahlen, bevor sie den Schaden nach jahrelangen Rechtsstreits eventuell an den Hersteller weiterreichen kann.

Berufsrisiken sinnvoll absichern

Doch Werbeagenturen und Selbständige können sich schon im Vorfeld gegen derartige existenzbedrohende Szenarien absichern. Mit der Media-Haftpflicht über exali.de sind Kreative nicht nur bei Schadenersatzansprüchen Dritter (wie der hier beschriebene Regressanspruch durch die Virenschäden) geschützt, sondern durch den passiven Rechtschutz auch bei unberechtigten Schadenersatzansprüchen. Der Versicherer übernimmt in einem solchen Fall die Schadenersatzforderung des Kunden und kümmert sich gegebenenfalls selbständig darum die Ansprüche wiederum beim Hersteller geltend zu machen.

© Sarah-Yasmin Fließ – exali AG