Prost Mahlzeit: Ein feuchtfröhlicher Markenstreit ums Münchner Hofbräuhaus!

Einen erfolgreichen Einstieg ins Business zu schaffen, ist als Newcomer in der Branche immer anstrengend. Fast unmöglich wird’s bei einem solch traditionsreichen Bereich wie dem Brauwesen. Wie soll sich ein kleiner Braumeister gegen die Bier-Könige der Szene durchsetzen, die weltweit bekannt sind? Eine Möglichkeit: Im Windschatten einer namhaften Brauerei segeln und hoffen, dass es niemandem auffällt. Dass es so nicht klappt, zeigt der Markenstreit zwischen dem Münchner Hofbräu und dem Ein-Mann-Betrieb Hinterhof Bräu aus Aichach. 

In München steht ein Hofbräuhaus… und in Aichach ein Hinterhof Bräu

Die weißen HB-Initialen auf blauem Grund, die goldene Krone darüber – die meisten haben ein genaues Bild im Kopf, wenn von dem Flaschenetikett des Biergiganten „Hofbräu München“ die Rede ist. Logo und Marke des Hofbräus sind seit über 100 Jahren urheberrechtlich geschützt. Doch ein kleiner Braumeister aus Aichach macht dem Brauerei-Urgestein mit seinem Hinterhof Bräu den Namen streitig. Auch das Logo, das die Bierflaschen und die Homepage ziert, weist enorme Ähnlichkeiten mit dem Original auf.

Böse Zungen behaupten, dass der Newcomer-Braumeister sich in dem Erfolg des bekannten Namensvetters baden will. Doch das Aichacher Bier wird tatsächlich in einem Hinterhof gebraut und anschließend in der Kneipe des Besitzers verkauft. Von Kommerz und Merchandise wie beim Münchner Vorbild kann nicht die Rede sein.

Braukonzern gegen Provinzbier: Wer darf das Kürzel HB behalten?

Doch darum geht es dem Münchner Hofbräu, als es die Provinzbrauerei schließlich wegen Markenrechtsverletzungen verklagt. Nicht nur sich selbst, sondern auch die zahlreichen Lizenzpartner wolle das Münchner Hofbräu mit der Abmahnung schützen. Schließlich gehören zu dem Brauhaus elf weitere Hofbräu-Häuser in der ganzen Welt, mehrere Gastronomie-Konzepte wie das Hofbräu-Rathaus in Wien oder ein Merchandise-Konzern, der T-Shirts, Bierkrüge und vieles mehr mit dem aufgedruckten HB-Logo verkaufe.

Den Streit sollte das Landgericht München richten. Die Forderung des Münchner Hofbräus: Der Aichacher soll sein Logo und den Markennamen ändern, dann lasse sich der Streit außergerichtlich klären. Nach einigem Hin-und-Her-Gezanke konnten sich der Großmeister und sein Bierbrau-Lehrling auf eine kleine Namensänderung einigen. Zukünftig sorgen der Zusatz „Aichach“ und eine veränderte Schreibweise für Unverwechselbarkeit.

So lässt es sich streiten: Mit Bier, Braumeistern und einer Berufshaftpflichtversicherung

Zur Feier der friedlichen Streitschlichtung begossen der Chef des Hofbräus und der Braumeister aus Aichach ihre Einigung mit einem Bier im Aichacher Hinterhof. Und ein kleines Geschenk gab es für den Branchen-Neuling noch obendrauf: Den ersten Druck der neuen Logos und Flaschenetikette übernimmt das Münchner Hofbräu für das freundliche Entgegenkommen. Auch Anwaltskosten belasten das Konto des Aichacher Brauers nicht: Zum einen trägt jede Partei die Kosten selbst und zum anderen haben sich zahlreiche Anwälte bereit erklärt, eine mögliche Verteidigung vor Gericht honorarfrei zu übernehmen.

Hier gibt es unser Video zu dem Fall:

 

 

Eine Einigung wie in diesem Fall ist beim Thema Markenrecht eine absolute Seltenheit. Meistens entwickeln sich derartige berufliche Versehen zu einem Rechtsstreit, der bis zum Äußersten vor Gericht ausgetragen wird. Wer mit seiner eigenen Marke (zum Beispiel dem Namen der Agentur, eines Produktes oder des Webshops) bestehende Markenrechte (unabsichtlich) verletzt, muss mit einem sehr teuren Rechtsstreit und hohen Kosten rechnen.

Und weil sich berufliche Missgeschicke und Pannen nie hundertprozentig vorbeugen lassen, kommt es auf eine frühzeitige Absicherung an, die in solchen Fällen den Rücken freihält. Mit den Berufshaftpflichtversicherungen über exali.de ist bestmöglicher Schutz geboten, beispielsweise bei Schadenersatzansprüchen Dritter aufgrund von Rechtsverletzungen wie Verstößen gegen das Urheber- und Markenrecht. Zudem kann die Versicherung durch optionale Zusatzbausteine individuell auf Ihr Business angepasst werden.

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© Vanessa Materla – exali AG