Cyber-Risiko Social Media: Hier lauern die Gefahren für Ihr Business

Social-Media-Plattformen wie Facebook, Instagram, TikTok und LinkedIn sind für Freelancer, Selbständige und Unternehmen längst elementarer Bestandteil des Marketings. Doch die vermehrte Nutzung von Social Media im Business birgt auch Gefahren. Kriminelle haben diesen Bereich schon lange als lohnende Quelle ausgemacht, über die sie an sensible Daten gelangen können. Im Artikel verraten wir, welche Betrugsmaschen Hacker nutzen, wie Sie Ihre Social-Media-Kanäle schützen können und was zu tun ist, wenn eine Cyber-Attacke auf Ihre Accounts doch einmal gelingt.

KI als Arbeitserleichterung für Cyberkriminelle?

Künstliche Intelligenz bietet eine Fülle von Möglichkeiten, sich die Arbeit zu erleichtern und Inhalte zügig in hoher Qualität zu erstellen. Das wissen allerdings auch Cyberkriminelle. Sie nutzen beispielsweise gepostete Fotos, um auf dieser Basis eigenen Content zu erstellen und diese für ihre Social-Engineering-Kampagnen zu nutzen.

So ist es etwa möglich, den sogenannten Fake-President-Trick noch natürlicher erscheinen zu lassen: Dabei geben sich Kriminelle als Führungsperson aus und verlangen zum Beispiel die Transaktion hoher Summen auf vermeintliche Geschäftskonten. Diese Anweisungen erfolgen auch immer wieder über Messenger wie Whatsapp. Deepfake ermöglicht in diesem Zusammenhang unter anderem das Erstellen authentischer Profilbilder.  Auch „Beweisfotos“, um den Eindruck zu untermauern, dass es sich wirklich um eine weisungsbefugte Person handelt, sind möglich. Auf diese Weise wird es für die Adressatinnen und Adressaten dieser Betrugsmasche noch schwerer, Realität und Fälschung voneinander zu unterscheiden. Meist fällt der Betrug dann erst auf, wenn es bereits zu spät ist.

Tipp:

Spätestens seit dem Siegeszug von ChatGPT wirft die Verwendung von KI einige grundlegende Sicherheitsfragen auf. Wo die Risiken liegen, beleuchten wir im Artikel KI und ihre Gefahren: Das Missbrauchspotenzial künstlicher Intelligenz

 

Vorsicht vor Spionage

Social-Media-Accounts dienen dazu, potenzieller Kundschaft das eigene Business und die Personen dahinter zu präsentieren. Dazu gehört, dass Sie regelmäßig etwas von sich erzählen und authentisch zeigen, wer Sie sind. Doch überlegen Sie sich im Vorfeld genau, was Sie preisgeben wollen! Denn Kriminelle nutzen diese Informationen, um alles zu sammeln, was ihnen bei ihren Aktivitäten helfen könnte. So erleichtert das Wissen um interne Abläufe und Strukturen das Erstellen passender Fake-Profile. Mit denen gehen Betrügerinnen und Betrüger anschließend auf Ihre Kundinnen, Kunden und Geschäftskontakte zu und manipulieren sie zur Herausgabe sensibler Daten. Je mehr Informationen Kriminelle sich aneignen können, desto besser gelingt ihnen das.

Tatsächlich ist Social Engineering eine der am meisten verbreiteten Betrugsmaschen. Wie Sie sich schützen können, lesen Sie hier: Social Engineering: Wenn der Mensch zum Risiko wird.

Minenfeld Businessnetzwerk

Auch in Businessnetzwerken sind Sie vor kriminellen Aktivitäten nicht sicher. Laut einer Studie des Cyber-Security-Unternehmens NordLayer erlebten 56 Prozent der 500 befragten Unternehmen im Jahr 2023 mindestens einen betrugsversuch über LinkedIn. Auch hier belegen Phishing-Versuche den ersten Platz bei den Betrugsmaschen: Besonders gern versenden Kriminelle Kontaktanfragen mit Links, die mit Schadensoftware angereichert sind oder gegeben sich als Mitabreitende im technischen Support aus. Auch die Rufschädigung eines Business ist oft das Mittel der Wahl.

Dennoch bleibt LinkedIn gerade für Freelancer ein wichtiges Businessnetzwerk. Im Artikel LinkedIn: So nutzen Freelancer und Selbständige das Business-Netzwerk richtig erfahren Sie, wie Sie das Beste aus der Plattform herausholen.

Feindliche Übernahme

Ein absolutes Horrorszenario für alle Freelancer und Selbständigen ist sicher die Übernahme eines Social-Media-Kontos durch Hacker. Die Auswirkungen einer solchen feindlichen Übernahme können gravierend sein – hier eine kleine Auswahl.

Doch wie erkennen Sie, dass Ihr Account gehackt wurde und was können Sie dagegen tun?

Anzeichen für einen gehackten Social-Media Account

Selbstverständlich können Sie nur auf eine Bedrohung reagieren, die Sie auch bemerken. Daher ist es wichtig, dass Sie frühzeitig mitbekommen, wenn einer Ihrer Social-Media-Accounts doch einmal einer Cyberattacke zum Opfer fallen sollte. Folgte Indizien sprechen für einen erfolgreichen Hack:

Die passende Absicherung für Ihre Social-Media-Präsenz

Mit einer Berufshaftpflichtversicherung über exali sind Sie nicht nur gegen branchenspezifische Haftungsrisiken sowie die daraus resultierenden Vermögens-, Personen- und Sachschäden abgesichert. Sie können Ihren versicherungsumfang mit unseren optionalen Zusatzbausteinen auch um eine Eigenschadenversicherung erweitern.

Diese Eigenschäden betreffen keine Dritten, sondern ihr eigenes Business – zum Beispiel, wenn Ihr Social-Media-Account gehackt wird. Hier hilft Ihnen unser Zusatzbaustein Datenschutz- und Cyber-Eigenschaden-Deckung (DCD) unter anderem mit der Kostenübernahme für die Computerforensik, um Ihre Systeme wieder zu bereinigen. Zusätzlich trägt der Versicherer die Aufwendungen für eventuell notwendiges Krisenmanagement und PR sowie für spezialisierte Anwältinnen und Anwälte.

Unsere Expertinnen und Experten im exali-Kundenservice helfen Ihnen gern beim Zusammenstellen Ihres maßgeschneiderten Versicherungsschutzes. Sie erreichen uns von Montag bis Freitag von 9:00 Uhr bis 18:00 Uhr unter der Telefonnummer + (49) 0 821 80 99 46 0. Alternativ erreichen Sie uns ganz bequem über unser Kontaktformular.

Gehackter Account – was jetzt?

Im Falle eines gehackten Accounts kommt es auf eine rasche Reaktion an, wenn Sie Schadensbegrenzung betreiben wollen. Ändern Sie unbedingt Ihre Zugangsdaten zum betroffenen Social-Media-Account sowie zum hinterlegten E-Mail-Konto. Informieren Sie außerdem Ihre Kontakte über die Cyberattacke – allerdings besser persönlich und nicht über den kompromittierten Kanal selbst.

Was tun, wenn der Zugriff gesperrt ist?

Wird Ihr Account gehackt, besteht zudem die Möglichkeit, dass Kriminelle nicht nur die Zugangsdaten zum Account ändern. Im schlimmsten Fall tauschen sie auch gleich die E-Mail-Adresse aus, die zum Wiederherstellen des Passworts nötig ist. Damit ist Ihnen kein Zugriff auf das betroffene Konto mehr möglich.

In so einem Fall hilft in letzter Instanz nur noch die Kontaktaufnahme mit dem Support der jeweiligen Plattform. Das Team dort wird sich der Sache annehmen – üben Sie sich allerdings ein wenig in Geduld.

So sichern Sie Ihren Account

Um das Risiko für eine Cyberattacke auf Ihre Social-Media-Accounts möglichst klein zu halten, können Sie bereits im Vorfeld einige Maßnahmen ergreifen.

Aktivieren Sie die automatischen Updates:
Damit werden im Nachhinein oft Sicherheitslücken gepatcht, die Kriminelle sonst als Einfallstor nutzen würden.

Sichern Sie Ihr Smartphone:
Verwenden Sie wenigstens eine verfügbare Sperrmethode, zum Beispiel einen PIN, oder hinterlegen Sie Ihren Fingerabdruck. Verzichten Sie auf diese niedrigschwellige Möglichkeit, Ihre Accounts zu sichern, haben Kriminelle im schlimmsten Fall ganz einfach Zugang zu vielen sensiblen Daten. Das ist zum Beispiel der Fall, sollte Ihnen das Smartphone einmal verloren gehen oder sollten Sie einen Augenblick nicht aufpassen und ihr Device aus den Augen lassen.

Checken Sie Ihre E-Mails sorgfältig:
Bekommen Sie Post von einer Ihrer Social-Media-Plattformen, gilt Folgendes: Klicken Sie nicht einfach auf Links innerhalb einer Nachricht. Stellen Sie erst sicher, dass die E-Mail wirklich vom angegebenen Absender stammt. Denn loggen Sie sich über einen von Hackern versendeten Link ein, ermöglichen Sie diesen ganz einfach Zugriff zu Ihren Zugangsdaten.

Nutzen Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung:
Im Rahmen der Anmeldung bei einer Social-Media-Plattform bestätigen Sie Ihre Identität am besten auf zwei Wegen: Einmal mit Ihren Zugangsdaten und zusätzlich noch über einen Bestätigungscode per Mail oder SMS oder über eine Authenticator-App, die automatisch einen Code generiert. So schaffen Sie für Cyberkriminelle eine zusätzliche Barriere, wenn es um den Zugang zu Ihren Social-Media-Profilen geht. Wichtig ist in diesem Zusammenhang: Checken Sie regelmäßig das im Profil hinterlegte E-Mail-Konto. Dort werden Sie benachrichtigt, wenn sich jemand von einem fremden Gerät aus einloggen möchte.

Verwenden Sie einen Passwort-Manager:

Nutzen Sie auf keinen Fall ein und dasselbe Passwort für alle Accounts – auch wenn es Ihnen leichter fällt, sich diese Daten zu merken. Um den Überblick bei vielen verschiedenen Accounts und Passwörtern nicht zu verlieren, hilft Ihnen ein Passwortmanager. In der Regel müssen Sie sich dort „nur“ ein Masterpasswort merken. Anschließend generiert der Manager alle anderen Passwörter für die jeweiligen Accounts.

Nutzen Sie unterwegs ein VPN:
Social-Media findet oft unterwegs statt. Vom Smartphone aus ist schließlich schnell etwas gepostet und Einblicke in Live-Events oder Remote-Arbeit machen einen Social-Media-Account erst richtig authentisch. Um Datenvolumen zu sparen, bietet sich der Zugang zum öffentlichen WLAN an. Doch der ist oftmals nicht besonders sicher! Hier schafft die Nutzung eines sogenannten VPN (Virtuelles Privates Netzwerk) Abhilfe. Dabei wird der Datenverkehr verschlüsselt und Ihre IP-Adresse verborgen. Dem sicheren Posten von unterwegs steht so nichts mehr im Wege.

Social-Media: Risiken managen, Potenzial ausschöpfen

Sie sehen: Social-Media bietet großes Potenzial für jedes Business, aber mindestens genauso große Risiken. Doch wenn Sie sich dieser Gefahren bewusst sind und ein umsichtiges Risikomanagement bestehend aus Präventivmaßnahmen und Absicherung betreiben, können Sie Ihre Social-Media-Accounts zu einem gewinnbringenden Bestandteil Ihres Business machen, mit dem Sie viele potenzielle Kundinnen und Kunden für Ihr Angebot begeistern.