IT-Horror-Trip! Wie ein Administrator durch einen Tippfehler wichtige Kundendaten löschte…

Es gibt Tage, da sollte man lieber im Bett bleiben. Das dachte sich nach einem Pannen-Tag sicher auch ein Mitarbeiter der IT-Firma Gitlab aus dem niederländischen Utrecht. Statt Croissant und Kaffee gab`s zum Frühstück erstmal einen Hackerangriff. Beim Versuch, diesen abzuwehren, machte der Administrator alles nur noch viel schlimmer…

Tipp, Tipp, Klick – Daten futsch!

Alles begann damit, dass Hacker den Server der Firma, die Hostingdienste für Softwareprojekte anbietet, zumüllten, um ihn zum Absturz zu bringen. Das gelang ihnen schließlich auch, sodass die Unternehmensseite einige Zeit nicht mehr erreichbar war. Damit begann der ganze Ärger aber erst.

Denn, während die Kunden von Gitlab ahnungslos weiterhin an ihren Entwicklungen feilten und ihre Programme zwischenspeicherten, arbeitete das Unternehmen unter Hochdruck daran, den Hackerangriff abzuwehren. Ein Administrator identifizierte schnell den vermeintlichen Fehler: Er bemerkte einen Datenbank-Nutzer, der auf 47.000 IP-Adressen in der leeren Datenbank db2 gleichzeitig zugriff. Daher wollte er diesen Ordner löschen. Doch er machte einen entscheidenden Fehler: Anstatt db2 tippte er db1 ein und löschte damit das Hauptverzeichnis, in dem Kunden wie Sony und Bayer ihre Zwischenstände abspeichern. Von ehemals 300 Gigabyte waren durch den simplen Tippfehler am Ende nur noch 4,5 übrig. Ganze sechs Stunden aufgezeichnete Datenbankdaten waren futsch!

„team-member-1“ und der Tag des Grauens

Damit war der Horror-Tag für Gitlab jedoch immer noch nicht vorbei. Beim Versuch, die verlorenen Daten wiederherzustellen, bemerkte das Unternehmen, dass fast alle Back-ups versagt hatten. Nur für den spärlichen Rest der 4,5 Gigabyte fand sich irgendwann eines. Und das zeigte: Manchmal gibt es auch Fehler, die am Ende doch keine sind. Denn ein weiterer Mitarbeiter der Firma hatte die Sicherung wohl aus Versehen aufgezeichnet und rettete damit zumindest ein paar Daten.

Momentan ist das Unternehmen dabei, die Scherben des verpfuschten Tages zusammenzukehren. Dabei ist ihm zugute zu halten, dass es über seine Social-Media-Kanäle lückenlos aufklärt und die Kunden über einen Livestream die Rettungsaktion verfolgen können. Und der IT-Pechvogel, oder besser gesagt, „team-member-1“, wie es auf dem Gitlab-Blog heißt? Der darf seinen Job behalten, versichert das Unternehmen. Trotzdem prüft er ab jetzt wohl doppelt, welche Befehle er eingibt – und mit welchem Fuß er aus dem Bett steigt.

Kein Schutz vor Tippfehlern – aber vor den Folgen

„Team-member-1“ in diesem Fall ist ein Angestellter von Gitlab und über die Firma abgesichert. Als Freiberufler oder IT-Dienstleister kann ein Tipp- oder Programmierfehler allerdings zu hohen Schadenersatzforderungen führen und sogar die Existenz bedrohen. Mit der IT-Haftpflicht über exali.de sind Sie im Falle eines Falles gegen Schadenersatzforderungen Dritter abgesichert.

Weitere interessante Artikel:

© Ines Rietzler – exali AG