Wie erstellen Selbständige eine Wettbewerbsanalyse?
Als Selbständige oder Selbständiger sollten Sie regelmäßig einen Blick auf die Konkurrenz werfen. Sie müssen wissen, wie sich der Wettbewerb entwickelt, wenn Ihr eigenes Angebot am Markt bestehen soll. Das gelingt am besten mit einer Wettbewerbsanalyse. Wie Sie diese am besten aufbauen, verraten wir im Artikel.
Wer ist Ihre Konkurrenz?
Im ersten Schritt müssen Sie in Erfahrung bringen, mit wem Sie in Wettbewerb stehen. Im Idealfall haben Sie sich bereits vor dem Start Ihres Business zumindest mit Ihren stärksten Wettbewerberinnen und Wettbewerbern auseinandergesetzt. Es gibt einige leicht zugängliche Quellen, die Ihnen bei der Identifikation weiterer Konkurrenz helfen:
- Internet
- Branchenverzeichnisse
- Fachzeitschriften
- Regionale Zeitungen
Beziehen Sie für den Anfang Ihre fünf wichtigsten Konkurrentinnen und Konkurrenten in Ihre Analyse ein.
Bevor Sie mit Ihrem Business durchstarten, müssen Sie das passende Geschäftsmodell für Ihr Angebot finden. Im Artikel Geschäftsmodell finden: Welches ist das Richtige für Ihr Business? Werden Sie fündig.
Welche Daten gehören in eine Konkurrenzanalyse?
Im nächsten Schritt erweitern Sie Ihr Wissen über die Konkurrenz. Sammeln Sie Daten, Fakten und Informationen. Im Anschluss bringen Sie alles in eine sinnvolle Struktur – das erleichtert Ihnen die Analyse. Am besten teilen Sie Ihre Erkenntnisse in folgende Kategorien ein:
- Allgemeine Informationen:
Unternehmensgröße, Jahresumsätze der letzten Jahre, Mitarbeiterzahl, Gründerinnen, Gründer, Inhaberinnen, Inhaber, Geschichte - Produktstrategie:
Markenstrategie, Tiefe und Breite des Sortiments, geplante Erweiterungen, Produktbewertungen, Preispolitik - Marketingstrategie:
Werbemaßnahmen, Werbekanäle, Marketingbudget - SEO-Daten:
Rankings, Keywords, Content, Social-Media-Auftritte - Vertrieb:
Vertriebsstrategie, Vertriebskanäle, Absatzmärkte, Größe des Vertriebsteams - Service:
Servicestrategie, Erreichbarkeit, Kundenzufriedenheit, Kundencenter - Zukünftige Ausrichtung:
Ziele, Marktanteile, Planung neuer Niederlassungen, Erweiterung der Produktpalette, Investitionen
Sie können diese Informationen aus vielen verfügbaren Quellen beziehen:
Suchmaschinen: Hier können Sie ganz einfach abfragen, für welche Keywords Ihre Konkurrenz rankt, zu welchen Themen sie Content bereitstellt oder welche Anzeigen sie schaltet. Zusätzlich können Sie viele weitere Informationen sammeln, indem Sie die betreffenden Unternehmen googlen.
Unternehmensdatenbanken: Datenbanken wie orbis oder bisnode stellen nützliche Daten bereit. Diese sind meist gut strukturiert und nach Branchen geordnet.
Fachzeitschriften: Zeitschriften gibt es zu den meisten Branchen. Sie sind eine hervorragende Quelle, um bei Trends, Entwicklungen und Innovationen auf dem Laufenden zu bleiben.
Branchenmessen: Sie bieten eine gute Gelegenheit, die Konkurrenz persönlich kennenzulernen. Kommen Sie ins Gespräch, knüpfen Sie Kontakte und erhalten Sie nützliche Informationen aus erster Hand.
Geschäftsberichts-Datenbanken: In Datenbanken wie dem bundesanzeiger können Sie Geschäftsberichte diverser Unternehmen aus Ihrer Branche einsehen.
Foren, Blogs, Social Media: Hier erfahren Sie am besten, was Ihre Konkurrenz bewegt, mit welchen Themen sie sich beschäftigt und welche Produkte, Services und Innovationen sie bietet.
Wie leiten Sie Maßnahmen aus Ihrer Wettbewerbsanalyse ab?
Zum Schluss müssen Sie die gesammelten Daten auswerten. Das ist zwar mit einer simplen Excel-Tabelle möglich. Noch besser eignen sich Online Tools. Sie sind übersichtlicher und in der Regel sehr nutzerfreundlich. Ein nützliches Tool zu Download finden Sie beispielsweise auf der Website fuer-gruender.de. Bei t3n erwartet Sie zudem eine Übersicht über 14 Tools, die bei der Konkurrenzanalyse helfen.
Sie wissen jetzt wer Ihre Konkurrenz ist. Ihnen ist klar, wo diese am Markt steht und was sie besser beziehungsweise schlechter macht. Daraus können Sie Maßnahmen für Ihre eigenes Business ableiten:
- Können Sie sich etwas abschauen?
- Gibt es Möglichkeiten, sich positiv vom Wettbewerb abzuheben?
- Haben Sie an manchen Punkten Nachholbedarf?
Priorisieren Sie die wichtigsten Punkte. Bleiben Sie dabei realistisch. Was können Sie wirklich an Angriff nehmen? Formulieren Sie konkrete Ziele, die Sie regelmäßig kontrollieren. Wichtig ist, dass Sie sich nicht zum Abziehbild Ihrer Konkurrenz machen.
Adaptieren Sie Best Practices – allerdings auf Ihre Art. Sehen Sie die Wettbewerbsanalyse als Basis Ihrer Unternehmensstrategie. Mit einer Durchführung ist es daher nicht getan. Behalten Sie die Konkurrenz regelmäßig im Blick. So zieht der Wettbewerb auch nicht an Ihnen vorbei.



