Versicherungen für Selbständige: Sichern Sie Ihre Risiken ab!
Ein eigenes Business ist immer mit Gefahren verbunden. Das bezieht sich nicht nur auf Ihr Geschäft, sondern auch auf Ihre ganz persönlichen Risiken. Um beide Bereiche umfassend abzusichern, stehen Ihnen verschiedene Versicherungen zur Verfügung. Welche für Ihr Business sinnvoll sind, betrachten wir im Artikel.
Welche Gefahren birgt Ihr Business?
Identifizieren Sie potenzielle Risiken, bevor Sie Ihre selbständige Tätigkeit beginnen. Am besten sorgen Sie bereits im Vorfeld für die angemessene Absicherung – denn gerade zu Beginn Ihrer Selbständigkeit kann eine Unterversicherung das Ende Ihrer finanziellen Existenz bedeuten. Folgende Fragen können dabei helfen:
- Welche Risiken birgt Ihre Tätigkeit?
- Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass diese Risiken eintreten?
- Wie groß sind die finanziellen Konsequenzen, wenn diese Risiken eintreten?
Absicherung privater Risiken
Wenn Sie selbständig arbeiten, setzen Sie sich auch als Privatperson gewissen Risiken aus. In manchen Fällen schreibt das Gesetz dagegen eine Absicherung vor, in anderen ist eine Versicherung (abhängig von Ihrer Tätigkeit) empfehlenswert.
Krankheit und Arbeitsunfähigkeit
Gesetzlich festgelegt ist der Abschluss einer Kranken- und Pflegeversicherung. Sie können zwischen der privaten und gesetzlichen Krankenversicherung wählen. Treffen Sie Ihre Entscheidung sorgfältig – denn gerade, wenn Sie sich für eine private Krankenversicherung entscheiden, gestaltet sich der Weg zurück in die gesetzliche Kasse schwierig. Verfügen Sie über ein höheres Einkommen, ist eine private Versicherung eine gute Option. Ist Ihr Umsatz eher gering, sollten Sie bei einer gesetzlichen Krankenkasse bleiben.
Verdienstausfall und Krankheit stellen eine reelle Gefahr für Selbständige dar. Dafür können Sie Rücklagen anlegen. Oder Sie stellen sicher, dass Ihnen in diesem Fall Krankengeld zur Verfügung steht, um finanzielle Einbußen abzufedern. Dafür geben Sie bei Ihrer Krankenkasse eine Wahlerklärung ab und erhalten ab Tag 43 im Krankenstand Lohnausgleich. Im Gegenzug müssen Sie allerdings 0,6 Prozentpunkte mehr Beitrag entrichten.
Sind Sie gesetzlich versichert, haben Sie die Möglichkeit, Ihre Versorgung bei einem Aufenthalt im Krankenhaus zu verbessern, indem Sie eine Krankenhauszusatzversicherung abschließen. Für den Fall einer schweren Krankheit greift eine private Dread-Disease-Versicherung. Sie bezahlt bei bestimmten Diagnosen eine einmalige Summe. Damit können Sie Verdienstausfälle abfangen und sich trotz Krankheit weiterhin absichern.
Für den Fall, dass Sie Ihrer Tätigkeit überhaupt nicht mehr nachgehen können, können Sie mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung vorsorgen. Erkundigen Sie sich dabei genau über den Leistungsumfang! Oft erhalten Sie nur dann finanzielle Unterstützung, wenn Sie keiner Tätigkeit mehr nachgehen können. Sind Sie „nur“ zum Teil erwerbsunfähig, verlangt der Versicherer möglicherweise eine Umstrukturierung Ihres Business.
Unfall, Rente, Arbeitslosigkeit
Ebenfalls in Betracht ziehen sollten Sie die Unfall-, Renten und (freiwillige) Arbeitslosenversicherung.
Die meisten Selbständigen müssen sich in Eigenregie um Ihre Altersvorsorge kümmern. Möchten Sie freiwillig weiterhin in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen, müssen Sie innerhalb von fünf Jahre nach Aufnahme Ihrer Tätigkeit die Weiterversicherung beantragen.
Waren Sie in den 30 Monaten vor Beginn Ihrer Tätigkeit mindestens ein Jahr versicherungspflichtig angestellt? Dann können Sie sich freiwillig gegen Arbeitslosigkeit versichern. Stellen Sie den Antrag spätestens drei Monate nach Aufnahme der Selbständigkeit bei der Arbeitsagentur. Wird dem Antrag stattgegeben, können Sie Arbeitslosengeld beziehen, sollte Ihr Business scheitern.
Ziehen Sie außerdem in Erwägung, sich gegen Unfälle abzusichern. Das geht zum Beispiel in einer Berufsgenossenschaft. Üben Sie einen Beruf mit einem höheren Unfallrisiko aus, lohnt sich eine private Unfallversicherung mit umfangreicheren Leistungen.
Absicherung betrieblicher Risiken
Jedes Business unterliegt Risiken, die sich je nach Tätigkeit unterscheiden können. Allerdings existieren grundlegende Gefahren, mit denen sich alle Selbständigen auseinandersetzen müssen. Folgende gewerbliche Versicherungen sind für Ihr Business wichtig:
- Betriebshaftpflichtversicherung
Erleiden Dritte aufgrund Ihrer Tätigkeit einen Schaden, springt diese Versicherung ein. Sie greift bei Personen-, Sach- und daraus entstandenen Vermögensschäden. - Vermögensschadenhaftpflichtversicherung
Verursachen Sie bei Dritten einen direkten finanziellen Schaden, können Sie dafür haftbar gemacht werden. In diesen Fällen bewahrt Sie die Vermögensschadenhaftpflicht vor dem finanziellen Aus. - Cyber-Versicherung
Die Bedrohung durch Cyber-Attacken steigt jedes Jahr. Daher ist eine Cyber-Versicherung ein sinnvolles Investment, um Ihr Business bei Hacking zu schützen. - Weitere sinnvolle Versicherungen können sein: Rechtsschutzversicherung, Gewerbesachversicherung, Inhaltsversicherung, Maschinenbruchversicherung (abhängig vom Geschäft)
Die Leistungen der Betriebshaftpflicht und Vermögensschadenhaftpflicht erhalten Sie vereint in der Berufshaftpflicht über exali.
Versicherungen für Selbständige: Prüfen Sie regelmäßig
Auch wenn Sie für den passenden Versicherungsschutz gesorgt haben, sollten Sie regelmäßig prüfen, ob Ihre Versicherungen noch notwendig sind. Möglicherweise haben Sie Ihre Tätigkeit erweitert und müssen Ihren Schutz erweitern beziehungsweise Deckungssummen anpassen. Bewerten Sie auch Ihre Risikolage regelmäßig neu. Gibt es Änderungen, teilen Sie diese Ihrer Versicherung so schnell wie möglich mit. Es lohnt sich, die Leistungen verschiedener Versicherungen immer wieder zu vergleichen – so sorgen Sie für die beste Absicherung und können zusätzlich Geld sparen.

Vivien Gebhardt ist Onlineredakteurin bei exali. Hier erstellt sie Content zu Themen, die Selbständigen, Freiberuflern und Unternehmern unter den Nägeln brennen. Ihre Spezialgebiete sind Risiken im E-Commerce, Rechtsthemen und Schadenfälle, die bei exali versicherten Freelancern passiert sind.