+49 (0) 821 80 99 46-0
+49 (0) 821 80 99 46-0
Rückruf anfordern
zum Kontaktformular
Schaden melden
exali.de Mein Business bestens versichert
Mein exali Login
exali.de
  • Versicherungen

    IT und Engineering

    IT-Haftpflicht

    Kreative und Agenturen

    Media-Haftpflicht

    Unternehmensberater

    Consulting-Haftpflicht

    Rechtsanwälte

    Anwalts-Haftpflicht

    eCommerce-Versicherungen

    Webshop-Versicherung
    Portal-Versicherung

    Architekten und Ingenieure

    Architektenhaftpflicht
    Haftpflicht für Ingenieure

    Manager und Beauftragte

    Firmen D&O-Versicherung
    Persönliche D&O Versicherung

    Weitere Versicherungen

    Haftpflicht für Dienstleister
    Cyber-Versicherung

    Allgemein

    Berufshaftpflichtversicherung
    Betriebshaftpflichtversicherung
    Vermögensschadenhaftpflicht

    Versicherungslexikon

    Glossar
    Ausgewählte Berufe
  • News & Stories
  • Über uns
  • Produktfinder
    Produktfinder
  • Mein exali Login
  • Schaden melden
"Innovativer Schutz - weil Ihr
Business im Takt der Zeit tickt"
Ralph Günther
exali Gründer & CEO
Ralph Günther,exali Gründer & CEO
Ihr Business bestens versichert
Ralph Günther
exali Gründer & CEO
Ralph Günther,exali Gründer & CEO

Schon dabei?

Mit unserem Newsflash profitieren Sie monatlich von aktuellen News und Themen rund um Ihr Business:

  • Tipps, Infos und Experten-Interviews
  • Echte Schadenfälle
  • Rechtliches und Abmahngefahren
Die perfekte Unterstützung für Ihren Erfolg.

Home / News&Stories /
Stundensatzkalkulation: Tipps für selbständige Designer:innen
Experten-Interview mit Victoria Ringleb

Stundensatzkalkulation: Tipps für selbständige Designer:innen

Beitrag von Daniela Reichert Beitrag von Daniela Reichert Daniela Reichert
Beitrag von Daniela Reichert Beitrag von Daniela Reichert Daniela Reichert
Freitag, 18. August 2023
Freitag, 18. August 2023
Zurück zur Übersicht

Das Thema Stundensatzkalkulation stellt Freelancer:innen - besonders am Anfang der Selbständigkeit - immer wieder vor Herausforderungen. Das weiß auch Victoria Ringleb, Geschäftsführerin der AGD - Allianz Deutscher Designer, die nicht nur Mitglieder berät, sondern auch Vorträge an Hochschulen hält. Mit uns sprach sie darüber, was bei der Kalkulation des Stundensatzes wichtig ist, wie sinnvoll der Preisvergleich mit anderen Designer:innen ist und worauf es bei Themen wie Vertragsarten oder Angebotserstellung ankommt.

Das komplette Interview können Sie ebenfalls in diesem Video-Interview mit Victoria Ringleb ansehen:

 
 

 

Worauf kommt es bei der Stundensatzkalkulation an?

exali:
Was ist die wichtigste Frage, die sich Freelancer:innen bei der Stundensatzkalkulation stellen sollten?

Victoria Ringleb:
Es gibt genau zwei Fragen, die ganz oben auf der Prioritätenliste stehen sollten:

1.Wie will ich leben?

2.Wie viel möchte ich verdienen?

Stundensatzkalkulatoren neigen immer dazu, Fragen nach den laufenden Kosten, die gedeckt werden müssen, zu stellen (und zu beantworten), aber diese Fragen sind nicht die wesentlichen für Freelancer:innen. Die entscheidenden Fragen sind eben: „Wie möchte ich leben?“ und „Wie viel möchte ich verdienen?“ – davon ausgehend kann die Stundensatzkalkulation beginnen.

Wichtige Faktoren bei der Stundensatzkalkulation

exali:
Welche generellen Überlegungen sollten Freelancer:innen außerdem anstellen, wenn es um den Stundensatz geht?

Victoria Ringleb:
Aus meiner Sicht – und diese Erfahrung habe ich auch in der Beratung immer wieder gemacht, ist eine wichtige Frage die, womit ich mein Geld verdiene. Wir müssen davon ausgehen, dass alle Berufsbilder aktuell einer ungeheuren Veränderungsdynamik unterliegen. Das bedeutet: Sie entwickeln sich teilweise extrem schnell weiter und im Zuge dessen fallen Arbeitsbereiche weg oder kommen hinzu. Dem muss ich immer Rechnung tragen. Gerade im Design-Bereich ist es außerdem so, dass eine entscheidende Frage lautet: Wie hoch ist der Anteil der sogenannten nicht fakturierbaren Arbeitszeit? Damit ist die Zeit gemeint, die ich keinem bestimmten Projekt zuordnen kann.

Was bedeutet nicht fakturierbare Arbeitszeit von Freelancer:innen?

Zur Erklärung: bei der Rechnungsstellung (Fakturierung) erhalten Kundinnen und Kunden eine Rechnung, die erfolgte Lieferungen und Leistungen enthält, die dem beauftragten Projekt direkt zuordenbar sind. Doch ein Teil der Arbeit von Freelancer:innen besteht aus Aufgaben, die keinem bezahlten Projekt zugeordnet werden können wie beispielsweise der Arbeit an eigenen internen Projekten wie dem Design einer eigenen Webseite oder der Kundenakquise. Diese Tätigkeiten können nicht direkt in Rechnung gestellt werden, daher müssen sie über den Stundensatz abgebildet werden.

Im Stundensatzkalkulator der AGD – Allianz Deutscher Designer gibt es deshalb gerade für diese „nicht fakturierbare Zeit“ einen eigenen Punkt. Hier kann ich mit einem Schieberegler auswählen, wie hoch der Anteil (in Prozent) der eigenen Tätigkeiten in folgenden Bereichen ist:

  • „Umsetzung und Konzeption“ – hier ist der Anteil der nicht fakturierbaren Zeit meist gering
  • „Beratung“ – damit sind beratende und strategische Arbeiten gemeint und hier ist die nicht fakturierbare Arbeitszeit meist relativ hoch.

Diese Gedanken – also wie viel Zeit ich in welche Tätigkeiten stecken will beziehungsweise muss und wie viel davon nicht fakturierbare Arbeitszeit ist – muss ich mir als Freelancer:in unbedingt machen. Darüber hinaus empfehlen wir auch, einen regelmäßigen Check ob der Stundensatz noch zur aktuellen Situation passt. Die Maßgaben dafür sind beispielsweise familiäre Veränderungen – wenn etwa Nachwuchs dazugekommen ist – oder auch andere Faktoren wie steigende Energiepreise.

Tipps zur Preisgestaltung für Designer:innen

exali:
Wenn ich meinen eigenen Stundensatz kalkuliere, orientiere ich mich ja stark daran, wie meine eigene Situation aussieht. Aber was ist denn, wenn ich mit meiner Kalkulation jetzt an den freien Markt gehe – sollte ich mich dabei auch daran orientieren, was andere freiberufliche Designer:innen verlangen?

Victoria Ringleb:
Hier reden wir jetzt über Preise – das ist aber etwas anderes als der Stundensatz. Denn: Der Stundensatz ist nur für mich selbst da. Dabei geht es darum den Wert meiner Arbeit irgendwie berechenbar zu machen. Es hat sich der Stundensatz beziehungsweise das Verhältnis von Einkommen zu einer bestimmten Zeiteinheit hat sich immer als das beste Instrument erwiesen, um den Wert der eigenen Arbeit in Geld auszudrücken. Das heißt: Ich möchte X Stunden arbeiten und dafür muss ich Betrag X verdienen, um dem Anspruch der ersten Frage gerecht zu werden, dass ich eben gut davon leben kann und eine gute Lebensqualität habe.

Die Preisgestaltung ist etwas komplett Anderes. Hier geht es nämlich um Fragen wie: Wie viel sind meine Auftraggeber:innen bereit zu zahlen? Ändert sich mein Honorar, wenn ich für NGOs oder zum Beispiel Automobilhersteller arbeite? Deshalb sage ich immer: Der Stundensatz, der ist für mich – der dient als meine Orientierungsmarke. Generell würde ich bei der Preisgestaltung sagen: Wenn man sich bei den Preisen an anderen Anbieter:innen orientieren will, dann bitte an denen, die mehr nehmen.

Worauf sollte ich achten, wenn ich Komplettpakete anbiete?

exali:
Gerade im Design-Bereich ist es ja auch üblich, dass Freelancer:innen sich für das komplette Werk bezahlen lassen, anstatt pro Stunde. Welche Fragen muss ich mir bei der Berechnung eines solchen Komplettpaketes stellen und worauf sollte ich achten?

Victoria Ringleb:
Es ist ganz grundsätzlich gut, wenn Designer:innen ihre Arbeit als Leistungspaket verkaufen, statt zu sagen: „Ich verkaufe dir das Design einer bestimmten Leistung und dafür brauche ich pro Stunde Betrag X“. Ein Leistungspaket ist erst einmal grundsätzlich sehr gut, um auch einen Wert zu schaffen für die eigene Arbeit. Worauf man dabei aber achten sollte, ist folgendes: Ein Leistungspaket wird für eine bestimmte Kundin beziehungsweise einen bestimmten Kunden erstellt, die sich auch innerhalb eines bestimmten finanziellen Rahmens bewegen. Wie ich bereits schon erwähnt hatte, können Branchen (zum Beispiel Automobilindustrie versus NGO) sowie weitere Faktoren dabei einen Einfluss auf das nehmen, was wir „Preisbereitschaft“ nennen.

Jede Kundin und jeder Kunde hat eine bestimmte Preisbereitschaft. Dieses Thema ist sehr komplex und es gibt auch diverse Abhandlungen dazu, im Grunde geht es aber um folgendes: Als Freelancer:in müssen Sie herausfinden, welchen höchstmöglichen Preis eine Kundin oder ein Kunde bereit ist zu zahlen und wo das Ganze kippt. Um das wirklich gut einschätzen zu können, braucht es jahrelange Erfahrung. Für mich als Freelancer:in ist auch die Maßgabe „wie viel möchte ich innerhalb einer bestimmten Zeitspanne verdienen?“ wichtig. Die Zeitspanne kann dabei einen Monat oder auch ein Jahr betragen.

Preisbereitschaft: Diese Faktoren sind wichtig

Wenn ich das weiß, kann ich die Preisbereitschaft meiner Kundinnen und Kunden gegeneinander abwägen und zum Beispiel sagen: „Okay, hier ist die Preisbereitschaft niedrig, da verlange ich weniger und bei dieser Kundin ist die Preisbereitschaft höher, da kann ich auch mehr verlangen“. Indikatoren für die Preisbereitschaft sind zum Beispiel Die Branche, interessanterweise die Unternehmensgröße und auch der Standort - es ist ein Unterschied, ob ich für ein Unternehmen in Anklam in Mecklenburg-Vorpommern oder für eines in Stuttgart in Baden-Württemberg arbeite. Eine Ausnahme bilden Startups, also neu gegründete Unternehmen - hier beobachten wir immer wieder eine relativ hohe Preisbereitschaft, obwohl das Business noch nicht lange besteht.

Solche Faktoren muss ich kennen. Die Zeit, um mir das Wissen anzueignen, nach welchen Kriterien ich die Preisbereitschaft meiner Kundinnen und Kunden einschätzen kann und ein Gespür dafür zu entwickeln, gehört übrigens auch zur nicht fakturierbaren Arbeitszeit.

Welche Vertragsarten sind im Design-Bereich am sinnvollsten?

exali:
Durch Ihre Arbeit kommen Sie ja mit vielen Freelancer:innen und Gründer:innen in Kontakt. Haben Sie das Gefühl, dass eine bestimmte Vertragsart gerade im Designbereich bevorzugt gewählt wird?

Victoria Ringleb:
Idealerweise sind es im Bereich Design drei Verträge. Wer Erfahrung hat, kann all das zusammen natürlich auch als ein Paket anbieten. Wenn wir es aber juristisch nach der Vertragsart betrachten, dann sind es diese Verträge:

Werkvertrag
Der Werkvertrag wird vor allem dann genutzt, wenn es um die Erstellung eines Designs oder eines Design-Entwurfes geht. Hierbei besteht die erbrachte Leistung in einem fertigen (Ge-)Werk, das zuvor vertraglich festgelegt wurde.

Lizenzvertrag

Der Lizenzvertrag ist im Bereich Design extrem wichtig, da es dabei um die Überlassung des Designs zur Nutzung geht. Dieses Thema löst oft viele Diskussionen aus, daher bevorzuge ich auch den Begriff „Nutzungsvergütung“ und denke es ist sinnvoll, die Kundinnen und Kunden nur für das zahlen zu lassen, was sie auch wirklich nutzen und nicht das, was sie unter Umständen nutzen könnten.

Dienstleistungsvertrag

Bei einem Dienstleistungsvertrag geht es dann auch eher um den Bereich, dass die Arbeit auf Stundenbasis vergütet wird. Dieser Teil der Arbeit macht meist nur einen kleinen Anteil der Arbeit aus. Ganz typische Leistungen, die etwas in den Bereich eines Dienstleistungsvertrages fallen, sind etwa: Die Pflege eines Content-Managment-Systems bei digitalen Anwendungen oder die Druckbetreuung bei Printerzeugnissen. So etwas lässt sich gut auf Stundenbasis abrechnen.

Tipp:

Welche Vertragsarten es für Freelancer:innen gibt und worin die Unterschiede liegen, fasst folgender Artikel zusammen: Vertragsarten: Werkvertrag oder Dienstvertrag, wo liegt der Unterschied?

Vorteile von Komplettpaketen versus Abrechnung pro Stunde

exali:
Was würden Sie sagen, in welchen Fällen ist es sinnvoller, sich das Design als Resultat vergüten zu lassen, statt jede Stunde in Rechnung zu stellen?

Victoria Ringleb:
Ehrlich gesagt, in jedem Fall. Eigentlich würde ich behaupten, dass es im Designbereich eher die Ausnahme ist, auf Stundenbasis zu arbeiten. Das kann zum Beispiel am Anfang eines Projektes sinnvoll sein, wenn noch nicht ganz klar ist, wohin die Reise gehen soll. Die Auftraggeber:innen haben ja ein Ziel oder einen Ergebniswunsch, was sie in den nächsten Monaten oder Jahren mit ihrem Business erreichen wollen. Die Aufgabe der Designer:innen ist es, ihnen zu zeigen, wie das Design sie dabei unterstützen kann. Jede Art von Dienstleistung ist immer darauf ausgerichtet, den Kundinnen und Kunden zu helfen, ihre Ziele besser und schneller zu erreichen.

In dieser Phase, in der das Projekt noch sehr unspezifisch ist, macht es Sinn, auf Stundenbasis zu arbeiten. Meine Empfehlung ist hier, auch um den Kundinnen und Kunden mehr Sicherheit zu geben, immer drei Pakete zur Auswahl anzubieten, zum Beispiel: Paket S mit X Stunden zu Betrag X, Paket M und Paket L. Die Erfahrung zeigt hier, dass meistens die goldene Mitte gewählt wird. Eine weitere Möglichkeit für die Arbeit auf Stundenbasis ist auch die Abgeltung eines eventuellen Mehraufwandes. Dies kann beispielsweise so aussehen, dass bereits ein Paket mit Leistungen X gebucht wurde, aber ein Zusatz beigefügt wird, dass alles darüber hinaus bis zu X Stunden auf Stundenbasis abgerechnet wird. Im Designbereich kommt es, ähnlich wie in der IT, nicht selten vor, dass mehr Zeit aufgewendet werden muss als ursprünglich geplant.

Leistungspakete mit Beschreibung

Grundsätzlich ist es aber so, dass ich eine bessere Argumentationsbasis habe, wenn ich ein Leistungspaket zusammenstelle und meinen Kundinnen und Kunden die Leistungen und den Nutzen erkläre. Wenn ich dagegen mit Stunden und Stundensätzen arbeite, biete ich immer schon zwei potentielle Diskussionspunkte an, nämlich: Warum dauert das so lange und warum kostet das so viel. Das ist einfach eine unsinnige Diskussion, weil die Kundinnen und Kunden meistens gar keinen Bezugsrahmen haben.

Ein Beispiel: Ein Mitglied der AGD hat mir einmal erklärt, dass sie hauptsächlich mit Handwerksbetrieben zusammenarbeitet und da dort die Abrechnung auf Stundenbasis üblich ist, wird das auch von ihr erwartet. Das fand ich sehr frustrierend, denn ein:e Klemptner:in kann den Arbeitsaufwand für eine Designleistung schlicht nicht richtig einschätzen. Da kommen dann Aussagen wie: „Warum braucht die dafür fünf Stunden, in der Zeit habe ich fünf Rohre verlegt“. Deshalb empfehle ich unseren Mitgliedern generell, Leistungspakete anzubieten, um sie vor genau solchen Diskussionen zu bewahren.

Wie vermeide ich Preisdiskussionen?

exali:
Gibt es generelle Tipps, wie sich Diskussionen um Preise vermeiden lassen? Es passiert ja nicht selten, dass Kundinnen oder Kunden auf Angebote mit Aussagen wie: „Ja und was wäre wenn wir einfach mehr Zeit einplanen?“ oder „Wir arbeiten doch jetzt schon so lange zusammen, kann man da nichts am Preis machen“ reagieren. Haben Sie dazu Tipps, wie man solche Argumente kontert?

Victoria Ringleb:
Grundsätzlich empfehle ich immer, Wahlmöglichkeiten in die Angebote einzubauen. Wir kennen das ja alle von den Mobilfunkanbieter:innen - dort habe ich auch immer die Auswahl zwischen Paket S, M, L, XL und so weiter. Die machen das, weil sie mir als Kundin damit das Gefühl geben, dass ich die Entscheidungshoheit habe. Außerdem wissen sie, dass ich mein Nutzungsverhalten viel besser kenne als sie, auch wenn sie es natürlich auswerten und mir Empfehlungen geben können. Diese Art von Angeboten kann man aber auch im Design machen.

In meinen Vorträgen verwende ich gerne das Beispiel einer Verwertungsgesellschaft, die eine Broschüre zu ihrem 50-jährigen Jubiläum haben wollte. Heutzutage gibt es aber neben einer Jubiläumsausgabe noch viele andere Möglichkeiten, wie eine eigene Landingpage, Kampagnen für die Social Media Kanäle, ein Video auf YouTube und vielleicht sogar spezielles Merchandise. Ich habe dann immer gesagt: Also nur die Broschüre wäre dann zum Beispiel Paket S, Paket M wäre dann die Broschüre plus Landingpage und das kann ich dann so deklarieren bis hin zum Paket XL. Damit gebe ich den Kundinnen und Kunden die Hoheit darüber, was sie bestellen und das ist für mich auch bequem, weil ich weiß, dass sie dann nicht über andere Dinge diskutieren.

Preisstaffelungen in den AGB festhalten

Bei Aussagen wie „Wir arbeiten doch schon so lange zusammen“ oder anderen Dingen empfehle ich, das zum Beispiel in den AGB zu regeln. Dort kann ich dann Bedingungen aufführen wie: Bis zu einem Auftragsvolumen von 10.000 Euro nehme ich 120 Euro pro Stunde, bei einem Auftragsvolumen bis 20.000 Euro ist der Stundenlohn dann etwas niedriger. Das ist für mich auch komfortabel, weil es ein planbarer Umsatz ist.

Es ist auch eine gute Argumentationsgrundlage, wenn Aussagen kommen wie: „Ich würde das ja gerne mit Ihnen machen, aber Sie müssten mir schon 3 Prozent Skonto geben“. So hat es kürzlich ein Mitglied erlebt, das dann gekontert hat: „3 Prozent Skonto gibt es ab einem Auftragsvolumen von 80.000 Euro“. Dem müssen sich die Kundinnen und Kunden dann stellen und natürlich könnte man darüber diskutieren, aber das tun sie meiner Erfahrung nach in der Regel nicht.

Selbstbewusstsein beim Anbieten

In dem Moment, wo ich so etwas selbstbewusst sage und auch signalisiere: „Hey, ich habe mir Gedanken gemacht“, reduziert das das Diskussionspotenzial enorm. Schwieriger wird es, wenn ich überrascht oder überrumpelt wirke, vielleicht sogar besorgt, weil ich Angst habe, den Auftrag nicht zu bekommen. Tatsächlich ist es aber so, dass schon 2 Prozent Skonto dazu führen können, dass ein Projekt für Freelancer:innen nicht mehr profitabel ist. Ich rate auch davon ab, Angebote mit Verhandlungsspielraum zu konstruieren, nach dem Motto „Ich schlage 10 Prozent auf den Preis auf, wenn ich runtergehandelt werde, ist der Verdienst immer noch gut“. Denn dann besteht die Gefahr, dass gar nicht erst verhandelt wird.

Vielen Dank für dieses ausführliche und spannende Interview!

Victoria Ringleb, Geschäftsführerin der AGD.
Unser Interviewpartnerin: Victoria Ringleb

 

Victoria Ringleb ist seit 2010 Geschäftsführerin der AGD. Sie studierte Kommunikationswissenschaft und Interkulturelle Wirtschaftskommunikation in Jena, Cambridge und Brisbane. Seit mehr als zehn Jahren gilt ihre Leidenschaft dem Netzwerkmanagement, also der Schaffung von Räumen, Rahmenbedingungen und Anlässen für kooperatives und kollaboratives unternehmerisches Handeln.

Mehr zur Allianz Deutscher Designer finden Sie auch unter:
agd.de

Daniela Reichert
Autorenprofil
Daniela Reichert
Ehem. Online-Redakteurin

Daniela ist seit 2008 in den Bereichen (Online-)Redaktion, Social Media und Online-Marketing tätig. Bei exali kümmerte sie sich insbesondere um folgende Themen: Risiken durch digitale Plattformen und Social Media, Cyber-Gefahren für Freelancer:innen und Absicherung von IT-Risiken.
Neben Ihrer Tätigkeit als Online-Redakteurin bei exali arbeitet sie als freiberufliche Redakteurin und kennt daher die Herausforderungen der Selbständigkeit aus eigener Erfahrung.

Autorenprofil
Daniela Reichert
Daniela Reichert

Ehem. Online-Redakteurin

Daniela ist seit 2008 in den Bereichen (Online-)Redaktion, Social Media und Online-Marketing tätig. Bei exali kümmerte sie sich insbesondere um folgende Themen: Risiken durch digitale Plattformen und Social Media, Cyber-Gefahren für Freelancer:innen und Absicherung von IT-Risiken.
Neben Ihrer Tätigkeit als Online-Redakteurin bei exali arbeitet sie als freiberufliche Redakteurin und kennt daher die Herausforderungen der Selbständigkeit aus eigener Erfahrung.

vorheriger Artikel
 
zurück
 
nächster Artikel
Diese Artikel könnten Sie auch interessieren
Kundenreferenzen veröffentlichen – das gibt es rechtlich zu beachten!
Kundenreferenzen veröffentlichen – das gibt es rechtlich zu beachten!
DSGVO-Gesetze im Internet: Die wichtigsten Urteile und Risiken
DSGVO-Gesetze im Internet: Die wichtigsten Urteile und Risiken
Bilder rechtssicher verwenden: Alle Infos im Überblick
Bilder rechtssicher verwenden: Alle Infos im Überblick
Farbpsychologie im Business: Finden Sie die Farbe für Ihr Unternehmen
Farbpsychologie im Business: Finden Sie die Farbe für Ihr Unternehmen
Diese Artikel könnten Sie auch interessieren
Kundenreferenzen veröffentlichen – das gibt es rechtlich zu beachten!
Kundenreferenzen veröffentlichen – das gibt es rechtlich zu beachten!
DSGVO-Gesetze im Internet: Die wichtigsten Urteile und Risiken
DSGVO-Gesetze im Internet: Die wichtigsten Urteile und Risiken
Bilder rechtssicher verwenden: Alle Infos im Überblick
Bilder rechtssicher verwenden: Alle Infos im Überblick
Farbpsychologie im Business: Finden Sie die Farbe für Ihr Unternehmen
Farbpsychologie im Business: Finden Sie die Farbe für Ihr Unternehmen
2 Kommentare
Kommentar
886
Peter Kleinert kommentierte am Donnerstag, 24. August 2023 Antworten
Liebe Exali-Redaktion, prinzipiell fand ich den Artikel interessant und habe angefangen, ihn zu lesen. Ich habe es aber nicht geschafft, ihn komplett zu konsumieren, da mir dieses sinnbefreite Gendern extrem schlechte Laune macht. Spätestens bei "ein:e Klemptner:in" bin ich ausgestiegen. Nehmen Sie es mir bitte nicht übel, aber eine solche Verhunzung der deutschen Sprache tue ich mir nicht an. Wenn mal wieder ein von der Überschrift interessanter Artikel dabei sein sollte, werde ich diesen sicherlich nochmal lesen, aber wenn dann wieder gegendert wird, werde ich den Newsletter abbestellen. Mit freundlichen Grüßen Peter Kleinert
Kommentar
893
Vivien Gebhardt kommentierte am Dienstag, 29. August 2023
Guten Tag Herr Kleinert, vielen Dank für Ihren Kommentar. Wir sind uns bewusst - am Gendern scheiden sich die Geister. Dennoch haben wir uns intern nach intensiven Diskussionen dafür entschieden. Wir würden uns natürlich freuen, wenn Sie uns als Leser erhalten bleiben, respektieren aber auch, dass eine inklusive Sprache nicht in jeder Leserin oder in jedem Leser Begeisterung hervorruft. Mit freundlichen Grüßen Ihr exali-Team
Schreiben Sie einen Kommentar
Bitte füllen Sie alle als * Pflichtfelder gekennzeichneten Bereiche aus.

Durch Betätigen des Buttons „Absenden“ werden die in das obige Formular eingetragenen Daten zum Zwecke der Verarbeitung Ihrer Anfrage erhoben und verarbeitet. Sämtliche Daten werden verschlüsselt übertragen und nur im Rahmen der Angaben in den Datenschutzhinweisen verarbeitet. Sie haben ein Widerspruchsrecht mit Wirkung für die Zukunft.
Kooperationspartner
Kooperationspartner
Kooperationspartner

Versicherungen

  • IT-Haftpflicht
  • Media-Haftpflicht
  • Consulting-Haftpflicht
  • Anwalts-Haftpflicht
  • eCommerce-Versicherungen
  • D&O Versicherung
  • Architektenhaftpflicht
  • Haftpflicht für Ingenieure
  • Haftpflicht für Dienstleister
  • Cyber-Versicherung
  • Hausverwalter-Haftpflicht
  • Ausgewählte Berufe
  • Schaden melden

News & Stories

  • Artikel
  • Videos
  • Glossar
  • Newsflash abonnieren
  • RSS Feed abonnieren

Kooperationspartner

  • randstad professional
  • freelancermap
  • BITMi
  • K2Match
  • Uplink
  • VGSD
  • AGD
  • FALC
  • ZEIT.IO
  • Kooperationspartner werden

Über uns

  • Über exali
  • Karriere
  • Kontakt
  • Impressum
  • Nutzungsbedingungen
  • Datenschutz
  • Widerrufsbelehrung
© exali AG, alle Rechte vorbehalten
Ihr Webbrowser ist leider veraltet! Aktualisieren Sie bitte Ihren Browser, um alle Funktionen im Beitragsrechner nutzen zu können.
Wählen Sie das Land, in dem Sie Ihren Geschäftssitz haben
Choose the location of your headquarter
Je nach Land können die von exali angebotenen Versicherungen leicht variieren. Bitte wählen Sie das Land, in dem Sie Ihren Geschäftssitz haben, um das für Sie passende Angebot zu erhalten.
Depending on your country, the insurance offered by exali may vary slightly. Please select the country where you have your headquarter to get the offer that suits you best.