Influencer werden: So starten Sie als Meinungsmacher durch!
Influencer sind nicht nur Stars, die aus Film und Fernsehen bekannt sind und eine große Fangemeinde mitbringen. Influencer kann prinzipiell jeder werden, der bereit ist, Arbeit und Zeit zu investieren und Expertise zu einem bestimmten Thema mitbringt. Und um als Influencer erfolgreich zu sein, brauchen Sie auch nicht eine Millionen Instagram-Follower (Stichwort: Micro-Influencer). Wie Sie sich als „Meinungsmacher“ etablieren können, was Influencer verdienen und welche Risiken der Beruf mit sich bringt, erfahren Sie hier.
Influencer werden: Wie starten?
Die wichtigste Eigenschaft von Influencern ist Authentizität. Das heißt, sie müssen hinter dem Content stehen, den sie kommunizieren. Wer nicht über eine gewisse Prominenz verfügt, muss sich Reichweite und Expertenstatus mühsam aufbauen. Doch wie geht das? Wie immer im Business geht es darum, zu verstehen, was die Zielgruppe bzw. der Kunde wünscht. Und Kunde ist im Fall von Influencern der Follower bei Instagram oder der YouTube-Abonnent. Bei Instagram wünschen sich die User schöne Bilder, Unterhaltung und Zeitvertreib sowie zunehmend auch Information zu bestimmten Themen. Erfolgreiche Influencer bieten gleich mehrere dieser Dinge an, am besten gut kombiniert.
In der Anfangsphase, wenn Sie bisher noch kaum bei Instagram aktiv waren, gilt erst einmal: Einfach loslegen und ausprobieren. Da Sie noch keine oder wenige Follower haben, können Sie auch nicht viel falsch machen. Eins sollten Sie jedoch von Anfang an sein: authentisch. Es bringt nichts, wenn Sie versuchen, einen Food-Blog zu starten, wenn Sie Kochen blöd finden. Oder über ein Thema informieren und berichten, das gerade „trendy“ ist, Sie dazu aber nichts wissen. Überlegen Sie sich vorher, wo Sie sich thematisch positionieren wollen und bleiben Sie dabei. Denn neben Authentizität wollen die User auch Kontinuität. Entwickeln Sie Ihren eigenen Stil und einen roten Faden für Ihren Kanal, so wissen Ihre Follower immer, was sie erwartet und wofür Sie stehen.
Tipps für mehr Reichweite und Follower
Um als Influencer erfolgreich zu werden, brauchen Sie Reichweite und Follower. Neben einer thematischen Linie, bei der Sie bleiben sollten, gibt es einige Tipps, wie Sie bekannter werden:
- Posten, Posten, Posten! Planen Sie Ihren Content und legen Sie fest, wann Sie was posten und halten Sie sich an diesen Plan. Wenn Sie Urlaub machen oder aus einem anderen Grund eine Zeit lang nichts Posten können, dann erklären Sie Ihren Followern die Gründe für die Pause.
- Sorgen Sie auch optisch für Wiedererkennungswert: Verwenden Sie zum Beispiel immer die gleichen Filter oder posten Sie nur Bilder zu einem bestimmten Thema.
- Nutzen Sie Hashtags richtig: Hashtags helfen Ihnen dabei, dass Follower, die sich für einen bestimmten Bereich interessieren, Sie auch finden. Recherchieren Sie bei Instagram, welche Beiträge es zu bestimmten Hashtags gibt und welche für Sie sinnvoll wären. Sie sollten jedoch nicht nur auf die beliebtesten Hashtags setzen, denn wenn zu einem bestimmten Hashtag Millionen Fotos gepostet werden, gehen Sie mit Ihrem Beitrag schnell unter.
- Auf Instagram herrscht wie im echten Leben ein Geben und Nehmen: Liken, kommentieren, teilen Sie daher Inhalte anderer und folgen Sie Ihren eigenen Followern ebenfalls.
- Immer up-to-date bleiben: Informieren Sie sich über die neuesten Themen aus Ihrem Bereich genauso wie über die aktuellen Trends in Social Media. Beispielsweise sind derzeit Stories und Videos bei Instagram gefragter als die klassischen Fotos.
Hinweis zu Follower-Kauf oder Instagram-Bots
Es gibt einige unseriöse Methoden, mehr Follower oder Reichweite zu bekommen. Dazu gehört es beispielsweise, sich auf Plattformen Follower zu kaufen oder mithilfe von Instagram-Bots anderen User zu folgen, Beiträge zu liken oder zu kommentieren. Ganz davon abgesehen, dass dieses Vorgehen den Instagram-Regeln widerspricht und Sie riskieren, dass Ihr Account gesperrt wird, kann mittlerweile nicht nur der Profi-Instagrammer erkennen, wenn ein Account unnatürlich schnell wächst oder ein Bot statt ein echter Mensch kommentiert (denn oft passen die Kommentare nicht zum Beitrag). Und dann verlieren Sie Ihr höchstes Gut, nämlich Ihre Glaubwürdigkeit. Und ist das Vertrauen der Community einmal weg, ist es fast unmöglich, es wieder aufzubauen.
Micro-Influencer auf dem Vormarsch
Micro-Influencer sind Influencer mit mehr als 5.000 aber weniger als 100.000 Followern. Sie sind auf ein bestimmtes Interessengebiet spezialisiert, oftmals auf eine Nische. Sie interagieren besonders viel mit ihrer Fangemeinde, werden als besonders authentisch und glaubwürdig wahrgenommen. Deshalb setzen viele Unternehmen auf die Zusammenarbeit mit Micro-Influencern. Denn eine kleinere aber treue Fangemeinde ist oft mehr wert als Millionen unüberschaubare Follower. In einer Studie des Bundesverbands Digitale Wirtschaft (BVDW) gaben 63 Prozent der befragten Unternehmen an, dass sie im Jahr 2019 in Micro-Influencer investieren wollen. Wichtiger als viele Follower ist ihnen demnach, dass der Influencer zur Marke passt und die eigene Zielgruppe anspricht.
Mehrere Studien haben außerdem ergeben, dass Influencer-Marketing mit bekannten Stars weniger effektiv ist als mit Micro-Influencern. Eine Studie von Markerly zeigt beispielsweise, dass Instagrammer mit weniger als 1.000 Follower durchschnittlich eine Like-Rate von acht Prozent haben, diejenigen mit über 100.000 Followern jedoch nur noch von 1,7 Prozent. Wer sich also als Micro-Influencer in einem bestimmten Bereich etablieren will, hat gute Chancen mit Unternehmen zusammenzuarbeiten und sich als Experte zu positionieren. Ein Beispiel dafür ist der Influencer Max Leo, der rund 10.000 Follower hatte, als sich die Uhrenmarke Daniel Wellington bei ihm meldete und eine Kooperation anbot.
Was verdienen Influencer?
Eine der größten deutschen Influencerinnen, Bianca Heinicke (BibisBeautyPalace, über 6 Millionen Follower bei Instagram; rund 5,5 Millionen Abonnenten bei YouTube) verdient nach einer Schätzung des manager magazins aus dem Jahr 2017 mindestens 110.000 Euro monatlich! Auch wenn die meisten Influencer von solchen Einnahmen nur träumen können, können auch Micro-Influencer nach einiger Zeit und mit etwas Glück gut verdienen. Die Influencer Marketing Plattform Klear hat über 2.500 Influencer zu ihrem Einkommen befragt. Demnach verdient ein Nano-Influencer (500 bis 5.000 Follower) für einen Instagram-Post rund 100 Dollar, für ein YouTube-Video 315 Dollar. Ein Micro-Influencer bekommt pro Video rund 900 Dollar und für einen Post 170 Dollar. Am meisten verdienen Influencer demnach für YouTube-Videos. Auch unter Influencern gibt es laut Studie einen Einkommensunterschied zwischen Frauen und Männern: Männliche Influencer verdienen durchschnittlich satte 30 Prozent mehr als weibliche und das obwohl sie nur 23 Prozent der Influencer ausmachen.
Experteninterview: So werden Sie zum Influencer
Wir haben mit Influencer Marketing Experte Fabian Tosolini gesprochen und ihn gefragt, wie man zum Influencer wird. Das Interview können Sie sich hier anschauen:

Risiken für Influencer: Werbekennzeichnung und Rechtsverletzung
Wer als Influencer arbeitet, hat einige Risiken. Allen voran die Kennzeichnung von bezahlten Partnerschaften und Werbung. Bekannte Influencerinnen wie Vreni Frost, Pamela Reif oder Cathy Hummels standen kürzlich vor Gericht, weil sie Werbung nicht ausreichend als solche gekennzeichnet haben. Auch das Risiko, eine Rechtsverletzung zu begehen, ist für Influencer hoch, beispielsweise wenn sie urheber- oder markenrechtlich geschützte verwenden oder weiterverbreiten. Mehr zu den Risiken von Influencern und den bekanntesten Abmahnfällen erfahren Sie hier: (Alb)Traumberuf Influencer? Ihre Risiken und die richtige Absicherung.
Da Influencer oft auch Blogs betreiben, müssen sie auch dort darauf achten, keine urheberrechtlich geschützten Inhalte zu verwenden. Außerdem müssen sie als Webseitenbetreiber rechtliche Grundlagen wie die Impressumspflicht und den Datenschutz (DSGVO) beachten. Hier gibt es mehr zu den Risiken für Blogger.
Eine Berufshaftpflicht für Influencer? Ja, das gibt es!
Wer haupt- oder nebenberuflich als Influencer arbeitet, kann mit etwas Glück lukrative Partnerschaften mit Unternehmen an Land ziehen und gutes Geld verdienen. So schön der Beruf sein kann, so risikoreich ist er auch. Und wer will schon das hartverdiente Geld gleich wieder an Anwälte abdrücken oder in Form von Schadenersatzzahlungen loswerden?

Die Media-Haftpflicht über exali.de sichert Influencer umfassend ab, egal ob sie als Blogger, YouTuber oder auf Instagram unterwegs sind. Bei Abmahnungen (zum Beispiel wegen unzureichender oder fehlender Werbekennzeichnung oder Verstoß gegen das Urheberrecht) prüft der Versicherer auf eigene Kosten, ob die Abmahnung berechtigt ist, wehrt unberechtigte Forderungen ab und bezahlt berechtigte Schadenersatzforderungen.
Da viele Influencer eigene Blogs betreiben, sollten sie auch an die Möglichkeit eines Hackerangriffs oder andere Gefahren der Cyberkriminalität denken. Mit dem Zusatzbaustein Datenschutz- und Cyber-Eigenschaden-Deckung (DCD) sind für diese Fälle abgesichert. Dann übernimmt der Versicherer beispielsweise die Kosten für die Wiederherstellung der IT-Systeme oder einen IT-Forensik-Spezialisten.

Wer bin ich?
Nach einem Volontariat und ein paar Jahren in der Unternehmenskommunikation bin ich nun bei exali als Chefredakteurin in der Online-Redaktion für Content aller Art zuständig.
Was mag ich?
Sommer, Reisen, gutes Essen und Fußball.
Was mag ich nicht?
Bahn fahren, Rosenkohl und Schleimer.