Warum eine Rechtsschutzversicherung die Berufshaftpflicht nicht ersetzt
„Brauch ich das?“, „hab ich das nicht schon?“ – diese Fragen kommen im Zusammenhang mit Versicherungen häufig auf. Viele haben Angst vor einer Überversicherung. Sicherlich ist diese nicht immer unbegründet, jedoch kann ein Irrtum á la „Versicherung XY deckt das doch mit ab“ gefährliche Versicherungslücken mit sich bringen und im Schadenfall das Business gefährden. Bei exali.de ist „Versicherung XY“ die Rechtschutzversicherung bzw. Firmen-Rechtsschutzversicherung, von der viele denken, dass sie eine Berufshaftpflicht überflüssig macht. Warum das nicht so ist, erklären wir in diesem Artikel.
Eine Rechtsschutzversicherung schließt häufige Fälle aus
Ein Kunde oder eine Kundin, der oder die nicht zahlen will; ein Bild, dass Sie ohne die nötige Erlaubnis auf Ihrer Website verwenden; ein Verstoß gegen die DSGVO – es gibt im Freelancer-Leben viele Gründe für Streitigkeiten, die bei einem Anwalt oder einer Anwältin und letztendlich vor Gericht landen. Und so ein Rechtstreit ist teuer: Kosten für den Anwalt oder die Anwältin, das Gericht, Sachverständige, Zeugenauslagen und am Ende die Schadenersatzforderung, wenn Sie vor Gericht verlieren.
Viele denken, dass sie in solch einem Fall durch ihre Rechtsschutzversicherung abgesichert sind. Diese ist doch schließlich dafür da, die Kosten für einen Rechtstreit zu übernehmen, oder? Leider ein gefährlicher Irrtum, der teuer werden kann! Denn eine herkömmliche (Firmen-) Rechtsschutzversicherung schließt in aller Regel genau die Fälle aus, die Freelancer:innen, Selbständige und Unternehmen am häufigsten absichern möchten, nämlich
- Rechtsverletzungen, die andere ihnen vorwerfen (zum Beispiel Verstöße gegen die DSGVO oder das Urheber-, Marken- oder Wettbewerbsrecht)
- Vertragsstreitigkeiten mit Kundschaft und Auftraggebern (z. B. Nicht- oder Schlechterfüllung einer vertraglichen Leistungspflicht)
- die Abwehr von unberechtigten Schadenersatzansprüchen und
- die Übernahme von berechtigten Schadenersatzzahlungen
Das bedeutet im Klartext: Wenn es zu Streitigkeiten rund um das Vertragsverhältnis mit Ihren Kunden, Kundinnen oder Auftraggebern kommt oder Sie eine Rechtsverletzung begehen und dafür abgemahnt werden, springt Ihre (Firmen-) Rechtsschutzversicherung nicht ein. Dies hat zur Folge, dass Sie Gerichts- und Anwaltskosten sowie eine eventuelle Schadenersatzforderung aus eigener Tasche bezahlen müssen.
Berufshaftpflicht und Rechtsschutz ergänzen sich
Doch wie kann nun eine Berufshaftpflicht bei diesem Dilemma helfen? Hier kommt ein wichtiger Bestandteil einer Berufshaftpflichtversicherung ins Spiel: der passive Rechtsschutz. Denn im Rahmen des passiven Rechtsschutzes bezahlt der Berufshaftpflichtversicherer im Schadenfall nicht nur den Schadenersatz, sondern auch die notwendigen gerichtlichen und außergerichtlichen Kosten, um diesen abzuwehren. Dazu gehören beispielsweise Anwalts-, Gerichts-, Sachverständigen- und Gutachterkosten. Doch im Gegensatz zu einer herkömmlichen (Firmen-) Rechtsschutzversicherung kommt die Berufshaftpflicht auch bei Rechtsverletzungen, Schadenersatzforderungen und deren Abwehr sowie bei einer Schlechtleistung im Projekt für die Kosten auf.
Ein Beispiel dazu: Ein:e IT-Dienstleister:in löscht bei dem:der Auftraggeber:in versehentlich wichtige Kundendaten. Da ihm:ihr sein Fehler sofort auffällt, beauftragt er:sie eine Datenrettungsfirma und hofft, dass diese die Daten wiederherstellen kann. Leider macht die Firma alles noch schlimmer und am Ende sind noch mehr Daten unwiderruflich gelöscht. Der:die Auftraggeber:in des ITlers oder der ITlerin macht diese:n alleine für den Schaden verantwortlich und fordert Schadenersatz. Die Berufshaftpflicht des ITlers oder der ITlerin beauftragt im Rahmen des passiven Rechtsschutzes eine:n Datenforensiker:in damit, den genauen Schadenhergang zu analysieren und zu ermitteln, welcher Schaden dem:der ITler:in zuzurechnen ist und welcher nicht. Am Ende zahlt die Versicherung die berechtigte Schadenersatzforderung.
Berufshaftpflicht und Firmenrechtsschutz im Vergleich
Hier der Unterschied zwischen einer Berufshaftpflicht und einer Firmenrechtsschutz im Überblick:
Hinweis
Aufgrund der genannten Ausschlüsse gilt für einen umfassenden Versicherungsschutz für Selbständige und Unternehmen: Eine Rechtsschutzversicherung ist eine wichtige Ergänzung zu einer Berufshaftpflicht, jedoch kein Ersatz! Wenn Sie beide Versicherungen abschließen, besteht keine Gefahr einer Über- oder Doppelversicherung.
Berufshaftpflicht inklusive passiver Rechtsschutz = optimale Absicherung

Die Rechtsschutz-Funktion (passiver Rechtsschutz) ist wichtiger Bestandteil aller Berufshaftpflichtversicherungen über exali.de. Im Schadenfall übernimmt die Versicherung daher die Kosten zur Klärung der Schuldfrage (zum Beispiel Anwalts-, Gerichts- oder Gutachterkosten) und bezahlt am Ende die berechtigte Schadenersatzsumme.
Haben Sie Fragen zum perfekten Versicherungsschutz für Ihr Business? Dann rufen Sie uns an! Bei exali.de gibt es weder Callcenter noch Warteschleife. Ihr:e persönliche:r Ansprechpartner:in ist jederzeit für Sie da.
© Ines Rietzler – exali AG